Allein 230 Notrufe aus der Domstadt

OB Dr. Wingenfeld in Feuerwehr-Leitstelle: "270 Einsatzkräfte massiv gefordert"

Das Unwetter-Chaos hat zum Start ins Wochenende für einen Großalarm bei den Feuerwehren von Stadt und Landkreis Fulda gesorgt.
Fotos: Henrik Schmitt

06.06.2021 / FULDA - Das Unwetter-Chaos hat zum Start ins Wochenende für einen Großalarm bei den Feuerwehren von Stadt und Landkreis Fulda gesorgt. "Unsere Einsatzkräfte waren und sind weiterhin massiv gefordert, so wie schon lange nicht mehr", sagte Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) am späten Samstagabend im Interview mit OSTHESSEN|NEWS. Allein in der Domstadt wurden bis 22:30 Uhr rund 230 Einsätze registriert. Und der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor weiteren Gewittern mit Starkregen bis in die Nacht zum Sonntag. Gewitter-Tief Olger tobt bereits seit drei Tagen in Hessen.



Zeitweise waren die Notruf-Leitungen stark überlastet. "Grund dafür war die Masse an Anrufen, die unserer Leitstelle eingegangen sind. Das Thema werden wir genau analysieren", erklärte das Stadtoberhaupt. Wingenfeld verantwortet auch den Brandschutz-Dezernat und berichtete, dass kurze Zeit später wieder "alles reibungslos" lief. Auch der Polizei-Notruf 110 war betroffen.

Dr. Wingenfeld war gerade im ICE auf dem Rückweg von Augsburg, als er in Würzburg erfahren hatte, dass der Bahnhof Fulda unter Wasser stehe. "Ich stehe seitdem im engen Kontakt mit der Einsatzleitung", erklärte der OB, der sich im Lagezentrum auf der Fuldaer Feuerwache persönlich ein Bild vom Einsatzgeschehen machte.

Offiziell spricht die Stadt Fulda von einer "besonderen Einsatzlage". Seit den Nachmittagsstunden kam es zu rund 230 Einsätzen in der Fuldaer Innenstadt und den Stadtteilen. "Aktuell sind 200 haupt- und ehrenamtliche Kräfte der Fuldaer Wehren sowie 70 Kameraden aus dem Kreisgebiet im Einsatz", so Bernd Gottschalk, Einsatzleiter und Vize-Chef der Feuerwehr Fulda, um 23:46 Uhr in einer Pressemitteilung. Alle seien nun mit Hochdruck dabei, die Einsätze zu bearbeiten. Die Feuerwehr bittet dabei um Verständnis dafür, dass aufgrund der hohen Anzahl Priorisierungen vorgenommen werden müssen, so dass nicht alle Einsätze unmittelbar bearbeitet werden können. Es ist davon auszugehen, dass die Arbeiten noch die ganze Nacht und mindestens den Sonntag in Anspruch nehmen werden.

OB Wingenfeld lobt Solidarität im Kreisgebiet


In Anbetracht der Wettervorhersagen für den Tag hatte die Leitstelle bereits alle möglichen Vorkehrungen getroffen und das Personal verstärkt. Dennoch kam es aufgrund der extrem hohen Anzahl von Anrufen kurzzeitig zu einer Überlastung der Notrufnummer der Leitstelle, die aber schnell aufgelöst werden konnte.

Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld dankt allen ehren- und hauptamtlichen Feuerwehrkräften sowie der Versorgungsgruppe des DRK Ortsvereins Neuhof für ihren Einsatz und lobte die Solidarität im Kreisgebiet. "In einer solchen Situation zeigt sich, wie wichtig es ist, dass wir gut ausgestattete Wehren haben und welch hohe Bedeutung das Engagement für die Feuerwehr hat." (Christian P. Stadtfeld) +++

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