"Struktur und Netzwerk"

Zum Naturpark ernannt: Sanfter Tourismus und viel Liebe zur Natur im Knüll

Der Eisenberg ist mit 636 Metern Höhe der höchste Berg im Knüllgebirge
Fotos: Walter Glänzer und Hans-Hubertus Braune

08.06.2021 / REGION - "Mit der Verwirklichung des Naturpark Knüll ist für mich persönlich ein Projekt auf den Weg gebracht worden, an dem ich mit dem Herzen mitgewirkt habe", sagt Walter Glänzer. Der Bürgermeister der Gemeinde Neuenstein engagiert sich mit viel Leidenschaft für die Landschaft in seiner Region - vor allem für den Eisenberg. Mit 636 Metern Höhe ist der Eisenberg der Gipfel im Knüllgebirge. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Blick in die Region.



Das Gebiet des Naturpark Knüll erstreckt sich zwischen Homberg (Efze) im Norden, Neukirchen (Knüll) im Westen, Breitenbach am Herzberg im Süden und fast bis nach Bad Hersfeld im Osten und umfasst eine Größe von circa 83.000 Hektar. Insgesamt 17 Städte und Gemeinden sind ganz oder teilweise im Naturpark Knüll gelegen.

"Die Anerkennung als Naturpark trägt zur Entwicklung der Region bei, wertet die naturnahe Erholung auf und stärkt einen nachhaltigen Tourismus für Einheimische und Gäste. Gerade während des Lockdowns haben viele Menschen Erholung bei einem Ausflug in die Natur gesucht und gefunden, die Bedeutung von intakten Naturräumen ist dabei noch bewusster geworden", sagt die Hessische Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90 / Die Grünen). Mit dem jüngsten Naturpark Hessens hat Deutschland nun insgesamt 107 Naturparks und Hessen 13.

Naturräumlich gliedert sich der Naturpark in eine eher offene Basalt-Kuppenlandschaft im Norden, einen großflächig bewaldeten Bereich im Osten und eine fruchtbare Ackerlandschaft im Westen. Im Südosten öffnet sich der Naturpark zur Fuldaaue hin. Ökologisch wertvoll sind vielfältige Waldstandorte, naturnahe Wiesen-Bachtäler, Streuobstwiesen und Auwald-Flächen. In der Naturparkregion liegen eine Reihe von Schutzgebieten (Naturschutz-, Vogelschutz-, FFH- und Landschaftsschutzgebiete).

Naturparkführer und Naturpark-Kitas

"Die Bildungsarbeit wird im ersten Jahr neben der Etablierung der Strukturen eine besondere Rolle spielen. So wollen wir nach Möglichkeit ehrenamtliche Naturparkführerinnen und Naturparkführer ausbilden und in das Projekt "Naturpark-Kitas" des Verbands Deutscher Naturparks einsteigen", sagt Zweckverbandsvorsitzender Dr. Nico Ritz. Er ist froh, dass mit der offiziellen Anerkennung nun auch die konkrete inhaltliche Arbeit beginnen kann. "Im nächsten Jahr werden wir mit der Erarbeitung eines Naturparkplans beginnen. Dazu werden wir möglichst breit Interessenvertreter, Bürgerinnen und Bürger, Institutionen und Verbände einbinden."

Die Geschäftsführerin des Zweckverbands Knüllgebiet, Katrin Anders, ergänzt: "Auch der gesamte Auftritt des Naturparks wird zeitgemäß überarbeitet werden. Dazu werden sowohl der Internetauftritt als auch Logos und Printmaterialien neu entwickelt. Social-Media-Aktivitäten werden ebenfalls vorbereitet. Weiterhin ist die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Tourismusorganisationen für uns ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades und der Erzielung von Wertschöpfung in der Region."

Auch Walter Glänzer sieht viele Vorteile für die Region: "Der Aufbau von naturnahen Wäldern sowie die deutlich bessere Vermarktung regionaler Produkte bringen Wertschöpfung und Nachhaltigkeit für die Menschen, die im Naturpark zu Hause sind."

In den kommenden Wochen wird OSTHESSEN|NEWS den Naturpark Knüll näher vorstellen. Welche konkreten Projekte und Ideen sind geplant? Was bietet die Region rings um den Eisenberg? (Hans-Hubertus Braune) +++

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