Welturaufführung im Vonderau-Museum

CD-Präsentation mit Werken des Fuldaer Komponisten Michael Quell

Der renommierte Fuldaer Komponist Michael Quell
Fotos: Carina Jirsch

29.05.2021 / FULDA - "Meine Musik ist relativ komplex, sie bringt die Musiker an ihre Grenzen", konstatierte der 1960 in Fulda geborene Musikpädagoge, Dozent und Komponist Michael Quell zur Einführung in eine Welturaufführung, die am Freitag vor handverlesenem Publikum in der Kapelle des Vonderau Museums stattfand. Quell gilt als namhafter Vertreter  zeitgenössischer Musik in Deutschland und wurde auch international mit zahlreichen Kompositionspreisen ausgezeichnet. Der Deutschlandfunk schreibt über sein Werk: Michael Quells Kompositionen gelten als komplex und autonom. Im Mittelpunkt stehen meist existentielle Fragen, inspiriert von Literatur und Philosophie. Für die musikalische Gestaltung findet er Anknüpfungspunkte in der Welt der Physik, die zugleich neue Erlebnis- und Wahrnehmungsräume eröffnen.  



Seine neue Porträt-CD ist gerade unter dem Titel "Zwischen Philosophie und Physik – der Komponist Michael Quell" in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk produziert worden und beim in der Neuen Musik international führenden Label "Neos Music" erschienen. Das Erscheinen dieser CD ist von der Stadt Fulda finanziell gefördert worden. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld freute sich über die rar gewordene Gelegenheit, zu einer Pressekonferenz anlässlich einer kulturellen Premiere einladen zu können. "Die Inzidenzzahlen sinken erfreulicherweise, dafür füllt sich der Kulturterminkalender langsam wieder!" Diese hochkarätigen Termine seien allerseits schmerzhaft vermisst worden, denn Kultur könne auch wohltuend darin bestärken, Krisen wie die Pandemie zu überstehen. Die Zusammenarbeit der Stadt mit Michael Quell habe sich nicht zuletzt anlässlich der 1275-Jahr-Feier und der Uraufführung seines eigens für diesen Anlass komponierten Werks am 19. Oktober 2019 bewährt. 

Der Komponist dankte der Stadt für die Unterstützung, die die Veröffentlichung erst ermöglicht habe. "Das Werk wäre sonst im geschlossenen Schreibtisch liegen geblieben, es hätte womöglich keine Rezeption gegeben."

Quell gab selbst eine kurze Einführung in das Werk und erläuterte dessen Bezüge zur String-Theorie und Quantenphysik. Er sei schon als Kind von Naturwissenschaften fasziniert gewesen, die ihm bei näherer Beschäftigung Zugang zu neuen künstlerischen Räumen eröffne. Anschließend konzertierte der Oboist Benjamin Fischer mit dem Stück "String I", der es bei der ersten Sichtung der Noten als "unspielbar" qualifiziert hatte. Diesen Eindruck bestätigte anschließend auch Markus Elsner, Vertreter des Labels Neos Music  aus München, der die neue CD herausgegeben hat. "Man ist zuerst erschlagen von der Fülle der Noten und weiß, das wird viel Arbeit", sagte er. Quells Musik biete eine Grenzerfahrung. Davon kann sich das Fuldaer Publikum spätestens am 3. November dieses Jahres bei einem Konzert selbst überzeugen. (Carla Ihle-Becker)+++

 



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