Tödlicher A7-Unfall im Juni 2020
Amtsgericht fällt Urteil: 21-Jährige trägt Schuld am Tod ihrer Schwester
Archivfoto: O|N/Yannik Overberg
21.05.2021 / FULDA -
Dieser tödliche Crash vor einem Jahr bleibt vielen in Erinnerung: Am Abend des 14. Juni 2020 waren zwei junge Frauen aus Fulda auf der Autobahn 7 bei Petersberg unterwegs. Der schwarze BMW kam von der regennassen Fahrbahn ab, überschlug sich mehrfach und rutschte rund sechs Meter tief in eine Böschung. Knapp ein Jahr nach dem Unfall urteilte das Amtsgericht Fulda am Mittwoch: Die 21-jährige Fahrerin hat den Tod ihrer Beifahrerin - ihrer Schwester - verschuldet.
Richter am Amtsgericht, Christoph Mangelsdorf, erklärte gegenüber OSTHESSEN|NEWS: "Die Angeklagte wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer Jugendstrafe von sechs Monaten ausgesetzt auf zwei Jahre zur Bewährung verurteilt." Die junge Frau soll damals zu schnell unterwegs gewesen sein und dadurch die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben. Das umfangreiche Verfahren hat mehrere Stunden gedauert und war höchst emotional. "Mit Hinblick darauf, dass ihre eigene Schwester ums Leben gekommen ist, hat die 21-Jährige keine Zahlungsauflagen erhalten, sondern soll sich einer Traumatherapie unterziehen."
Auflagen
Die therapeutische Auflage soll ihr weiterhin helfen, das Erlebte zu verarbeiten. "Sie muss für weitere sechs Monate auf ihre Fahrerlaubnis verzichten und soll, wenn sie den Führerschein wiederbekommt, ein Fahrsicherheitstraining absolvieren", so Richter Mangelsdorf weiter. Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig.Durch den Unfall im Juni letzten Jahres hatte die auf dem Beifahrersitz sitzende 19-jährige Schwester derart schwere Kopf- und Halsverletzungen erlitten, dass sie noch am selben Abend im Klinikum Fulda verstarb. (nb) +++
Archivfotos: O|N/Henrik Schmitt