Seit 26. November in Haft

Prozessbeginn gegen A49-Gegnerin "Ella": Identität ist weiter unbekannt

Das Foto entstand während der Räumung im Herrenwald bei Stadtallendorf
Archivfotos: O|N

25.05.2021 / ALSFELD - Seit dem 26. November 2020 sitzt sie hinter Gittern: "Ella" oder auch "UP1" (unbekannte Person 1) wurde an diesem Tag von Polizisten im A49-Gegner-Camp "Nirgendwo" festgenommen. Am Dienstagmorgen hat der Prozess gegen die Ausbaugegnerin vor dem Alsfelder Amtsgericht begonnen. Weiterhin ist unklar, wie "Ella" mit bürgerlichem Namen heißt oder woher sie kommt. Noch immer weigert sie sich, ihre Identität preiszugeben. 



"Ella" ist eine der letzten A49-Gegner, die noch immer in Untersuchungshaft sitzt. Die Staatsanwaltschaft Gießen wirft ihr unter anderem "gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte" vor, nachdem sie Ende November aus dem Camp entfernt wurde. Seit Montag muss sich die Unbekannte deswegen vor dem Alsfelder Amtsgericht verantworten.

Was war passiert?

Die junge Frau war eine von hunderten Aktivisten im Dannenröder Forst bei Homberg (Ohm) im Vogelsbergkreis und im Herrenwald bei Stadtallendorf im Landkreis Marburg-Biedenkopf, die gegen den Weiterbau der A49 und der damit verbundenen Rodung des Waldes protestierte. Sie soll damals in rund 15 Metern Höhe in einem Baum gesessen und einen Polizeibeamten mehrmals gegen den Kopf getreten haben, als dieser sie dort herunterholen wollte. Im Fall einer Verurteilung drohen ihr mehrere Jahre Gefängnis.

Um Solidarität mit der Inhaftierten zu zeigen, versammelten sich pünktlich zum Prozessbeginn etwa 50 Unterstützer vor dem Alsfelder Amtsgericht. Sie fordern die Freilassung von "Ella".

Sobald neue Informationen vorliegen, werden wir aktuell berichten. (nb/ld) +++

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