Teil 2: Verkehrsmix statt Auto-Verbot
Koalition, Söder, Investitionen: OB Dr. Heiko Wingenfeld im Kreuzverhör
Fotos: Hendrik Urbin
09.05.2021 / FULDA -
Für OB Wingenfeld steht fest, dass die Domstadt Fulda nach der Corona-Krise wieder eine attraktive Gastgeberin für Besucher wird. "Der Inlandstourismus wächst, davon können wir nur profitieren. Wir haben so viele tolle Attraktionen. Kunst, Kultur und Tagungen werden wieder kommen. Und es ist ja auch nicht so, dass wir ein Anlaufziel für Massentourismus sind. Die Landesgartenschau 2023 zum Beispiel wird so konzipiert, dass sich die Besucher in der weitläufigen Natur überhaupt nicht zu nahe kommen werden."
Wingenfeld: "Stadt hat in den letzten Jahren sorgfältig gewirtschaftet"
Nach der Kommunalwahl im März muss die CDU nicht nur mit der CWE koalieren, sondern erstmals in einem 3er-Bündnis auch mit der FDP. Grundsätzlich gebe es unter allen im Stadtparlament vertretenen Fraktionen trotz unterschiedlicher Standpunkte einen breiten Grundkonsens, was die Stadtentwicklung betrifft. "Wir hatten auch gute Gespräche mit der SPD und den Grünen", sagt der OB. "Ich bin aber zuversichtlich, dass CDU, CWE und FDP eine große Schnittmenge haben, um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern."
OB Wingenfeld geht davon aus, dass die Liberalen einen besonderen Fokus auf Digitalisierung legen werden und Schwerpunktinvestitionen unterstützen, die den Standort Fulda stärken sollen. Dass er weiterhin mit seiner vertrauten Mannschaft – Bürgermeister Dag Wehner (CDU) und Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) – arbeiten kann, sieht er als klaren Vorteil.
Fulda setzt bei Verkehrsinfrastruktur auf gesunden Mix
Den manchmal vorgebrachten Vorwurf einer "Weiter so"-Politik in Fulda bewertet OB Wingenfeld als Kompliment. "Wir haben in den letzten Jahren eine Menge für Fulda erreicht. Wir sind Sternenstadt, tun viel für die Umwelt und haben 17 Kilometer neue Radwege gebaut. Selbst der grüne Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat uns attestiert, wir seien in Sachen Radwege die aktivste Stadt Hessens." Diese müssten weiter ausgebaut, die Bahnverbindung nach Frankfurt schneller ("unter 40 Minuten"), das Buskonzept überarbeitet und die Situation für Autofahrer attraktiver werden, etwa durch das Angebot von E-Car-Sharing. "Wir setzen bei der Verkehrsinfrastruktur auf einen gesunden Mix."