Landes- und Regionalverbände fordern

Machtkampf eskaliert: DFB-Präsident Fritz Keller soll zurücktreten

Die Zeit von Fritz Keller als DFB-Präsident scheint abgelaufen. Erst 2019 hatte Keller das Amt beim Deutschen Fußball-Bund begonnen.
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03.05.2021 / FRANKFURT AM MAIN - Der Machtkampf beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) geht weiter: die Landes- und Regionalverbände haben in einer Konferenz an diesem Wochenende in Potsdam Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius das Vertrauen entzogen. Beide werden aufgefordert von ihren Ämtern zurückzutreten. Bisher haben sich Keller und Curtius dazu noch nicht geäußert.



"Die Präsidenten der Landes- und Regionalverbände des Deutschen Fußball-Bundes haben auf der außerordentlichen Konferenz an diesem Wochenende in Potsdam Präsident Fritz Keller das Vertrauen entzogen und ihn aufgefordert, von seinem Amt zurückzutreten. Ebenfalls hat die Konferenz dem Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius ihr Vertrauen entzogen. Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge und der 1. Vizepräsident Amateure, Dr. Rainer Koch, bekamen von den Landesverbandspräsidenten Zuspruch. Ferner fiel die Entscheidung, keinen außerordentlichen Bundestag abzuhalten", dies teilte der größte Fußballverband der Welt in einer Presseerklärung mit.

Weiter heißt es: "Die Konferenz der Präsidenten der Regional- und Landesverbände missbilligt den von DFB-Präsident Fritz Keller vorgenommenen Vergleich des 1. Vizepräsidenten Rainer Koch mit dem Nazi-Richter Roland Freisler. Eine derartige Äußerung ist völlig inakzeptabel und macht uns fassungslos. Sie wird auf das Schärfste verurteilt. Die Regional- und Landesverbände des DFB stehen für eine demokratische, tolerante und vielfältige Gesellschaft. Die Äußerung des Präsidenten ist mit den Grundsätzen und Werten der Verbände nicht vereinbar."

Weder Präsident Fritz Keller noch Dr. Friedrich Curtius haben sich bisher zum Thema geäußert, sondern haben zunächst um Bedenkzeit gebeten. Wie es in der Führungsriege des DFB weitergeht, ist unklar, ein nachhaltiger Schaden am Ruf des Verbandes scheint indes nicht mehr vermeidbar zu sein. (kku)+++

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