Ex-Verfassungsschutzchef

Hans-Georg Maaßen zum Bundestagsdirektkandidaten der CDU gekürt

Der Thüringer Wahlkreis 196 kürte Maaßen zum Direktkandidaten der CDU für den Bundestag
Foto: picture alliance/dpa | Michael Reichel

01.05.2021 / SUHL - Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen (58) soll für die CDU im Freistaat in den Bundestag einziehen. Darüber hat O|N bereits berichtet und Maaßen hat eine wichtige Hürde genommen. Der konservative Mann der Union wurde am Freitagabend von vier Südthüringer CDU-Kreisverbänden als Direktkandidat im Wahlkreis 196 nominiert. Er erhielt im Congress Centrum in Suhl 37 von 43 Stimmen.



Der 58-Jährige, der immer wieder wegen seiner umstrittenen Haltung zur Flüchtlingskrise in der Kritik steht, setzte sich gegen Hardy Herbert, einen Gegenkandidaten aus der Region, durch. Herbert kam auf sechs Stimmen.

"Ich möchte Menschen, die aus Protest AfD wählen, überzeugen, wieder die CDU zu wählen", sagte Maßen in seiner Bewerbungsrede und wies den Vorwurf der AfD-Nähe entschieden zurück. Er stehe zum Abgenzungsbeschluss der CDU, der eine Zusammenarbeit mit der Linken und der AfD untersagt.  

Kritik auch aus der CDU

Die geplante Nominierung Maaßens hatte im Vorfeld bundesweit für Kritik gesorgt – auch in Reihen der Union. So sagte etwa der ehemalige Thüringer Ministerpräsident Bernhard Vogel, dass Maaßen nicht zum "Erscheinungsbild der CDU" passe. Ähnlich äußerte sich auch CDU-Chef Armin Laschet, der betonte, dass sich auch Maaßen daran halten müsse, nicht mit der AfD zu kooperieren oder zu sprechen.

Dass der Ex-Verfassungsschutzchef überhaupt für den Wahlkreis 196 ins Rennen gehen wird, lag daran, dass der angestammte Kandidat, Mark Hauptmann, im Zuge der Maskenaffäre sein Mandat verloren hatte und aus der CDU ausgetreten war. "Als ich vor 6 Wochen gefragt wurde, ob ich kandidiere, habe ich sofort zugesagt", sagte Maaßen. Er wolle verhindern, dass der Wahlkreis in die Hände der Rechten oder Linken falle. (fh)+++

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