Kein Besuch ohne Corona-Test

Wildparkleiter stocksauer: "Ignoranten und Ich-Menschen geifern uns an!"

Stur wie ein Bock? Manche Besucher sind offenbar völlig uneinsichtig.
O|N-Archivbilder: Carina Jirsch

01.05.2021 / GERSFELD (RHÖN) - "Am besten wäre es, den Wildpark für die nächsten 14 Tage wieder dichtzumachen!", ärgert sich dessen Leiter Dieter Kircher. Was seinen und den Unmut seiner Mitarbeiter:innen hervorruft, sind uneinsichtige Besucher, die nicht begreifen wollen, dass es coronabedingte Regeln gibt, auf deren Einhaltung der Leiter bestehen muss. "Es steht klipp und klar auf unserer Webseite: 'Voraussetzung für einen Wildparkbesuch ab Samstag, den 24.04., ist die Vorlage eines negativen Corona-Tests einer offiziellen Teststation, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Der Nachweis muss beim Parkbesuch ausgedruckt oder auf dem Handy vorgezeigt werden'. Ist das so schwer zu verstehen?", fragt Kircher.

Die meisten Besucher hielten sich an die Vorschriften, räumt er auf O|N-Nachfrage ein. Aber die rund 20 Prozent, die partout nicht begreifen wollten, dass es keine Alternative dazu gibt, kosteten ihn und sein Team jede Menge Nerven. "Wir können uns doch nicht daneben stellen und zuschauen und abwarten, bis die Leute hier einen Selbsttest gemacht haben, dafür haben wir einfach keine Zeit!" Vor Zorn darüber, dass sein mitgebrachter Selbsttest nicht akzeptiert wurde, habe ein Besucher den der Mitarbeiterin am Einlass ins Gesicht geworfen. "Das sind einfach Ignoranten und Ich-Menschen, die uns hier angeifern. Diese überflüssigen Diskussionen nagen am Personal und das hat die Stimmung in den Keller sacken lassen", schimpft der 54-Jährige. Die bösen Äußerungen gipfelten in der Drohung, dann eben über den Zaun zu steigen.

"Für 50 Euro die Stunde geh ich auch mit Ihren Kindern!"

"Wenn wir nicht rein dürfen, gehen Sie doch mit unseren Kindern", hätten erboste Eltern von einer Mitarbeiterin verlangt. "Wenn die mir das vorgeschlagen hätten, hätte ich gekontert: Geben Sie mir 50 Euro die Stunde, dann mache ich das auch noch!", sagt Kircher, der eigentlich wirklich andere Sorgen hat. Immerhin hat es durch Corona einen Besuchereinbruch von zwei Dritteln gegenüber den "normalen" Jahren gegeben. Dabei sollten sich doch alle freuen, dass solche Ausflüge mit der Familie überhaupt wieder möglich sind. (ci)+++

Tierparkleiter Dieter Kircher hat wirklich anderes zu tun, als das Einhalten von Vorschriften durchzusetzen



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