Neubaustrecke Fulda-Gerstungen
13 Bürgermeister machen klar: "Der ICE-Bahnhof muss in Bad Hersfeld bleiben"
Fotos: Hans-Hubertus Braune
23.04.2021 / BAD HERSFELD - "Wir sind für die Hersfeld-Variante": Das unterstreichen die 13 Bürgermeister aus der Kreisstadt Bad Hersfeld, der Nachbarkommunen und aus dem Werratal. Bei einem Treffen vor dem Bahnhof in Bad Hersfeld machten sie klar, dass der Fernhalt in der Stadt bleiben müsse - und nicht auf der "grünen Wiese" neu gebaut werde.
Aktuell befindet sich die Neubaustrecke zwischen Fulda und Gerstungen in der Planungsphase. Die Bahn sucht die Vorzugsvariante und will in diesem Jahr - wahrscheinlich nach der Bundestagswahl - ihre favorisierten Strecken vorstellen. Die Region setzt auf den Fernbahnhof - gerade auch bei der steigenden Nachfrage nach Wohnraum in den ländlichen Regionen.
"ICE-Bahnhof ist eine Generationenchance"
Bürgermeister Thomas Fehling hatte eine Variante vorgeschlagen, die Bürgermeisterkollegen unterstützen den Rathauschef der Kreisstadt. In weiteren kurzen Redebeiträgen unterstrichen die Rathauschefs die Bedeutung des Bahnhofs.
Kalistandort Werra sichern
Einig sind sich die Kommunalpolitiker auch darin, dass die Neubaustrecke nicht über das zukünftige Abbaugebiet des Kaliwerkes Werra führen darf. Eine Trasse oberhalb der Lagerstätte würde die Entwicklungsperspektive des Bergbaus im Landkreis beeinträchtigen und sich negativ auf die Nutzung der wichtigen heimischen Rohstoffe auswirken. Mehr als 4.500 Arbeitsplätze wären davon direkt betroffen. Hinzu kämen Folgewirkungen für die regionale Wirtschaftsstruktur, die stark vom Kalibergbau getragen wird. "Die "Hersfeld-Variante" kann realisiert werden, ohne diese weitreichenden negativen Auswirkungen in Kauf nehmen zu müssen. Es wäre in der Region nicht vermittelbar, wenn trotzdem eine Trasse über das zukunftssichernde Abbaugebiet gelegt würde", so die Bürgermeister.Die Bürgermeister werden sich im weiteren Verlauf des DB-Beteiligungsforums für die "Hersfeld-Variante" einsetzen. Konkret biegt diese bei Langenschwarz von der bisherigen ICE-Strecke in einen Tunnel ab, der nördlich von Unterhaun endet. Von dort führt die Strecke weiter nach Bad Hersfeld. (Hans-Hubertus Braune / pm) +++