#FDChancennutzer*innen

Ideen in der Krise: "Kein finanzieller Gewinn, aber wir machen was Sinnvolles"

Bereits zum dritten Mal trafen sich Unternehmer:innen aus der Region Fulda zum Austausch
Grafik: O|N / Fotos: privat

21.04.2021 / FULDA - Die Corona-Pandemie hat etliche Unternehmer:innen stark getroffen: Kurzarbeit, Schließungen und Insolvenzen stehen auf der Tagesordnung. Umso interessanter ist es, von betroffenen Unternehmer:innen kreative Ideen und persönliche Geschichten zu erfahren, wie sie gegen den Abwärtstrend ankämpfen. Am Mittwochmorgen veranstaltete die IHK Fulda bereits die dritte virtuelle Sitzung unter dem Motto "#FDChancennutzer*innen". 


"Wir werden heute fünf beeindruckende Persönlichkeiten aus fünf unterschiedlichen Branchen kennenlernen, die eine große Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern zeigen und uns von ihrer Zeit in der Krise berichten werden", eröffnete IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow die Runde. Johanna Birkhan (VTL VernetzteTransport-Logistik GmbH), Karl-Gustav Müller (Schlossrestaurant und -café "Die Fasanerie"), Gabriele Mihm (Namasté Yoga) sowie Gerrit Schwendner (GERRITEntertainment GmbH & Co. KG) und Carolin Zuspann (Zuspann á la carte GmbH) erzählten davon, wie sie das Beste aus der Krise gemacht haben. Dabei ging es um Erfahrungen und Hürden der vergangenen Monate, Mutmachendes für die Zukunft und nicht zuletzt den Austausch von Unternehmerinnen und Unternehmern in der Region.

Wir machen keinen großen Gewinn

Karl-Gustav Müller erklärte gleich zu Beginn: "Wir haben mit keinem der Konzepte großes Geld verdient. Wir legen zwar auch nicht drauf, aber wir decken grade so unsere Kosten." Er selbst sieht sich als Chancennutzer, "weil wir unsere Geschäftsfelder neu gedacht, zusätzliche Ressourcen entdeckt und direkt genutzt sowie zusätzlichen Mehrwert für das Gelände geschaffen haben". Damit spielt er auf das Gastronomie-Konzept auf Schloss Fasanerie an.

Gabriele Mihm ist Yogalehrerin in Petersberg. Sie profitiert von der Krise, da sie zu ihren Teilnehmer:innen nach Hause kommt. "Ich gebe online Yogastunden und konnte so mein Teilnehmerfeld erweitern." Seit 2010 ist sie selbstständig. "Meine Kund:innen fragen mich, wie es nach der Krise weitergehen wird. Und meine Antwort darauf: Ich werde zweigleisig fahren und sowohl in Präsenz als auch online Unterricht geben."

Alternativen suchen

Vom Zauberkünstler zum Logistiker: "Um gut durch die Krise zu kommen haben wir verschiedene Ideen entwickelt und umgesetzt. Wir haben Masken verkauft, einen temporären Freizeitpark eröffnet, betreiben Onlineshops, Outdoor-Escape Games und versenden Schuhe für einen Online-Wanderschuhshop. All diese Projekte helfen uns die Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zu holen."

Gastronomie und Corona - wie oft wurden diese Themen in den letzten Monaten diskutiert. Noch immer dürfen Restaurants nicht öffnen, doch Carolin Zuspann von Zuspann á la carte hatte schnell einen Plan B: "Wir haben den Moment genutzt, um unsere Praforst energetisch zu sanieren, um damit unseren Gästen eine neue, attraktive Location bieten zu können." Von 110 Vollzeitmitarbeitern schrumpfte ihr Unternehmen auf 50 Kräfte. "Doch die gilt es jetzt zu halten. Denn: die richtigen Mitarbeiter findet man oftmals schwerer, als Gäste", gab sie zu.

Moderiert wurde das virtuelle Event von Lisa Hornung von der IHK Fulda. Die vierte Runde wird am 12. Mai um 10 Uhr stattfinden. (nb) +++

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