Nach schrecklichem Unfall!

Vollsperrung und Baby an Bord: Feuerwehr-Ehepaar aus Asbach hilft

Feuerwehrmann Axel Völker und seine Frau Yvonne reagierten sofort
Fotos: Gerhard Manns

16.04.2021 / BAD HERSFELD - Rührende Geschichte bei tragischem Unfall am vergangenen Samstag im Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Bei einem tödlichen Unfall, wo ein Vater mit seinem Sohn ums Leben gekommen ist, kam es am Rande des Feuerwehreinsatzes zu einer besonderen Geschichte. Im Mittelpunkt: Feuerwehrmann Axel Völker mit seiner Familie.



Rückblick: Letzten Samstag kam es auf der Autobahn 4 zwischen der Ausfahrt Bad Hersfeld und dem Kirchheimer Dreieck zu einem schweren Verkehrsunfall: Ein Lkw-Gespann fuhr am frühen Abend kurz vor 18 Uhr auf dem rechten Fahrstreifen. Nachfolgend näherte sich ein Audi RS 5. Nach Zeugenangaben brach das Heck des Audi in einer langgezogenen, leichten Linkskurve auf regennasser Fahrbahn aus. Der Fahrer verlor die Kontrolle über seinen Pkw und das Fahrzeug geriet unter den vorausfahrenden Lkw-Anhänger.

Der 56-jährige Fahrzeugführer und sein 17 Jahre alter Sohn auf dem Beifahrersitz waren sofort tot. Beide stammten aus dem thüringischen Mühlhausen (Unstrut-Hainich-Kreis).

Ungewöhnliches Anliegen einer Familie


Durch die Vollsperrung der Autobahn kam es zu einem kilometerlangen Stau - in diesen fuhr auch eine Familie aus Frankfurt, die in Heringen zu Besuch war. Mit an Bord: der sieben Monate alte Vincent. Wegen der anhaltenden Sperrung bekam das Baby zunehmend Hunger - der Vater reagierte und bat die Einsatzkräfte um Hilfe. Nachdem Feuerwehrmann Axel Völker die Situation mitbekommen hatte, reagierte der zweifache Familienvater sofort und rief seine Frau Yvonne an.

"Meine Frau und ich haben eine sieben Monate alte Tochter. Deshalb habe ich Yvonne sofort angerufen. Sie packte ein kleines 'Care-Paket' und ein Feuerwehrkamerad holte dies bei uns zu Hause ab. Glücklicherweise konnten wir damit der Familie helfen", erinnert sich Axel Völker im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Auch für Yvonne Völker war es eine besondere Situation, gerade weil sie sich in die Lage der Eltern hineinversetzen konnte: "Ich kann die angespannte Gegebenheit der Eltern absolut nachvollziehen. Auf einer Autobahn im Stau zu stehen und das mit einem hungrigen Kind - das ist kein Vergnügen."

Dankbarkeit über die sozialen Medien ausgedrückt

Über die sozialen Medien bedankte sich Mutter Stefanie Karch aus Frankfurt bei der Familie, im O|N-Gespräch erklärte sie: "Ich finde, gerade in der heutigen Zeit wird einfach zu wenig Danke gesagt. Ich wollte viele Menschen erreichen und mal die Augen für die Kleinigkeiten öffnen. Die Feuerwehr leistet Großes. Allerdings war es gleichzeitig sehr beklemmend und im Nachhinein auch sehr traurig, was dem verunglückten Vater mit seinem Sohn passiert ist." In diese Kerbe schlägt auch Axel Völker, für den es kein normaler Einsatz war: "Es ist sehr bewegend, gerade für mich als Vater meines dreijährigen Sohnes Ben."

Die Welle der Anerkennung ist Axel Völker indes etwas unangenehm: "Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit bei einer solchen Notsituation zu helfen. Dies sollte nicht nur für Feuerwehrleute gelten, sondern eigentlich für alle." (Kevin Kunze) +++

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