Stadtparlamente sortieren sich
Wer koaliert mit wem? So sieht es in Fulda, Bad Hersfeld und Schlüchtern aus
Archivfotos: O|N
16.04.2021 / REGION -
Wie geht es politisch weiter in den osthessischen Städten? Rund einen Monat nach den Kommunalwahlen stehen bald die konstituierenden Sitzungen der Stadtverordnetenversammlungen an. Wer koaliert mit wem? Wer geht mit wem ein Bündnis ein?
OSTHESSEN|NEWS hat die sich neu formierenden Stadtparlamente in Bad Hersfeld, Fulda und Schlüchtern unter die Lupe genommen.
In der Festspielstadt gibt weiterhin ein rot-schwarz-grünes Mehrheits-Bündnis den Ton an:
Damit bleibt die SPD stärkste Kraft in der Stadtverordnetenversammlung. Überhaupt hat sich die Sitzverteilung im Vergleich zu 2016 nur marginal verändert. Der politische Kurs entpuppt sich als eine klare Sache: Das bisherige Mehrheits-Bündnis aus SPD, CDU und Grüne ist weiter von Bestand. Allerdings sprechen die Fraktionsvorsitzenden dabei eher von Kooperation und nicht von einer formalen Koalition.
Fuldaer Parteien befinden sich in Sondierungsgesprächen
CDU, FDP und CWE als mögliche Koalition? Laut Vorsitzenden sei eine Antwort darauf noch zu früh. CDU-Fraktionsvorsitzende Patricia Fehrmann erklärt gegenüber O|N: "Wir haben – wie angekündigt - mit allen Parteien und Mandatsträgern der bürgerlichen Mitte Sondierungsgespräche geführt." Ein erstes Ergebnis gebe es "aufgrund laufender Verhandlungen und damit verbundener Abstimmung und Rückkoppelung mit der CDU-Fraktion sowie den Parteigremien" noch nicht.
Verhandlungen seitens der SPD finden derzeit nicht statt. "Es gab lediglich ein Sondierungsgespräch, in dem wir festgestellt haben, dass es keine unüberbrückbaren inhaltlichen Hindernisse gibt. Für uns ist aber klar, dass eine Beteiligung der SPD nur dann Sinn ergibt, wenn wir im Magistrat sichtbar sind und direkten Einfluss nehmen können, etwa durch einen ehrenamtlichen Dezernenten", gibt Fraktionschef Jonathan Wulff bekannt. Sollte es in Richtung CDU/CWE/FDP gehen, sei er gespannt, "ob es sich um eine Fortsetzung der CDU-Alleinherrschaft mit anderen Mitteln handeln wird, oder ob wenigstens die FDP eigene Akzente setzen kann".
Auch in der Schlüchterner Stadtverordnetenversammlung ändert sich nicht viel:
In Schlüchtern bleibt es dabei, dass es wie in den letzten Jahren, keine Koalitionen gibt. "Es hat sich gezeigt, dass es sinnvoller ist, dass alle ihre eigenen Ideen einbringen", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Helmut Meister.
"Bisher wurden 80 bis 85 Prozent der Anträge mit großer Mehrheit abgestimmt. Das Konzept mit fünf Fraktionen hat sich bewährt. Dabei gibt es auch keinen Neid. Wenn jemand einen guten Vorschlaf macht, wird er auch angenommen", so Meister weiter. Nach der Kommunalwahl im März hat die CDU zwei Sitze verloren. Die Grünen haben dafür zwei Sitze mehr in der Stadtverordnetenversammlung bekommen. (Moritz Pappert / Stefanie Harth / Nina Bastian) +++