Im MVZ im Altstadt-Carree

Impfen gegen das Virus: "Wir Hausärzte würden gerne noch mehr helfen"

In zahlreichen Hausarztpraxen in Fulda wird jetzt gegen das Corona-Virus geimpft. So auch im MVZ im Altstadt-Carree in Fulda
Fotos: Martin Engel

11.04.2021 / FULDA - "Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen" - dieses Motto haben sich die Angestellten des Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) im Altstadt-Carree in Fulda zu Herzen genommen. Samstags ist die Praxis normalerweise geschlossen, doch jetzt wird hier geimpft: "Von 9 bis 16:30 Uhr werden wir 217 Covid-19-Impfungen durchführen", freut sich Allgemeinmedizinerin Dr. med. Svenja Beres.



Für den 71-jährigen René Thomas aus Fulda ist es jetzt endlich so weit: "Ich lasse mich impfen, damit ich endlich wieder meine Kinder und Enkelkinder sehen darf." Und dann ging alles ganz schnell: nur wenige Minuten nach seiner Ankunft in der Praxis sitzt er in einem Sprechzimmer, wird über die Impfrisiken aufgeklärt, setzt seine letzte Unterschrift und bekommt den lang ersehnten Piecks der Hoffnung. "Es fühlt sich einfach gut an. Hier in der Praxis kenne ich sehr viele Ärzte und sie kennen mich und meine Krankenakte. Das Vertrauen ist einfach da", sagt Thomas.

Für Dr. Beres ist das Engagement der Mitarbeiter:innen im MVZ nicht selbstverständlich: "Viele haben frei oder Urlaub und sind trotzdem hier, um zu helfen. Wir haben also genug Kapazitäten, um bei einer größeren Impfstoffmenge noch mehr Patient:innen impfen zu können." Doch bei der Impfstofflieferung sind auch ihr die Hände gebunden.

Der Weg in die Praxen


Die Impfdosen können in zwei unterschiedlichen Schritten zu den Hausärzt:innen gelangen: Den Impfstoff AstraZeneca erhalten die Praxen aus dem Impfzentrum, also vom Landkreis Fulda. "Das waren in dieser Woche 55 Impfdosen für 13 Hausarztpraxen", bestätigt Landrat Bernd Woide (CDU) gegenüber O|N. Über 700 Impfungen haben stattgefunden. Biontech wird von den Apotheken direkt an die Praxen geliefert, "und zwar aufgetaut. Deswegen muss der Impfstoff innerhalb von 120 Stunden verimpft werden", weiß Dr. Beres.

Vor gut zwei Monaten wurde das Impfzentrum in Fulda eröffnet. "Mittlerweile werden täglich zwischen 800 und 900 Impfungen durchgeführt. Doch von Anfang an stand fest: Das soll eine reine Übergangslösung sein", erklärt der Fuldaer Landrat. Hätte man ausreichend Impfstoff für die niedergelassenen Ärzte, dann würde man das Impfzentrum beim Hotel Esperanto zurückfahren. "Doch wann das sein wird, wissen wir noch nicht."

Mehr dazu sehen Sie im OSTHESSEN|NEWS-Videobeitrag. (nb) +++

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