25.464 Neuinfektionen sind "zu viele"

Gesundheitsminister Spahn (CDU): "Die Lage in den Krankenhäusern ist ernst!"

Die Betten der Intensivstationen in den Krankenhäusern würden sich rasant füllen, hieß es in der Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

09.04.2021 / BERLIN - Die Zahlen schießen wieder in die Höhe: Das stellten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Präsident Professor Lothar Wieler in einer Bundespressekonferenz am Freitagmorgen heraus. Die Lage sei weiterhin angespannt. "Am heutigen Tag haben wir bundesweit 25.464 Neuinfektionen zu vermerken. Das sind zu viele. Zu viele Menschen, die sich infizieren, zu viele, die ins Krankenhaus müssen, zu viele, die um ihr Leben ringen müssen", bilanziert Spahn zu Beginn. 


Der 40-Jährige mahnt erneut: "Wir müssen die dritte Welle brechen." Die Zahlen seien zu hoch. "Dabei spiegeln die Werte momentan wahrscheinlich nicht das wahre Infektionsgeschehen wider wegen der Osterfeiertage." In den Krankenhäusern zeige sich zudem, wie ernst die Situation sei. Es gebe schon fast 4.500 Patienten auf den Intensivstationen. Deshalb setzt der Experte auf drei wichtige Bereiche. Die Einschränkung der Kontakte im privaten Bereich, die Stärkung der Home-Office-Pflicht und Testungen in Schulen und Kindertagesstätten.

Seine Forderung: "Wir müssen alle an einem Strang ziehen - auch in der Ministerpräsidentenkonferenz." Dies sei unabhängig vom "Wahljahr - hin oder her". Spahn spricht sich für einen Bund-Länder-Gipfel als richtiges Format für das weitere Vorgehen aus - eine kurze Rücksprache genüge da seiner Meinung nach nicht. Es dürfe nicht das Wesentliche aus dem Blick verloren werden: nämlich die Bekämpfung der Pandemie. Um das Ziel zu erreichen, sei für Spahn die Konsequenz: "Es braucht einen Lockdown." 

Genaues Bild: Mitte nächster Woche

Auch RKI-Chef Wieler bereiten die Zahlen Sorgen. Noch seien diese nicht präzise genug, das werde sich jedoch spätestens Mitte nächster Woche ändern. Eines steht fest: "Die Virusvariante B.1.1.7 ist deutlich ansteckender und gefährlicher - daran hat sich in den letzten Wochen nichts geändert. Die dritte Welle können wir nicht mehr verhindern, aber ihre Folgen abmindern", so der 60-Jährige.

Jede Infektion, die verhindert werden könne, sei ein Erfolg, auch in Hinblick auf die Entwicklung in den Krankenhäusern. Die Betten der Intensivstationen würden sich rasant füllen. Es gebe verstärkt schwere Verläufe; der Altersdurchschnitt der Patienten sinke. "Es geht hier nicht nur darum, Gerätekapazitäten zu entlasten, sondern auch das Personal", erklärt Wieler weiter. "Wir alle stehen in der Pflicht, das zu verhindern." Denn: "Die Versorgung muss in Zukunft weiterhin gewährleistet sein." (mkr) +++

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