Weiterbau der A49
120 Baustellenfahrzeuge am Tag - Anwohner klagen: "Kaputte Wege und Lärm!"
Symbolbilder: O|N / Luisa Diegel
27.03.2021 / HOMBERG (OHM) -
Ein Teil des Dannenröder Forstes musste bereits für den Weiterbau der A49 weichen. Jetzt, nach Abschluss der Rodungen, gehen die Baumaßnahmen langsam los. Und das heißt auch automatisch für die Bürger aus Homberg und den einzelnen Stadtteilen: Mehr Verkehr, mehr Lärm und mehr Schadstoffemission durch die Baustellenfahrzeuge. Viele Bürger sind besorgt.
Die Stadtverordnetenversammlung hat am 25. Februar 2021 beschlossen, dass der mit der Interessenvertretung der Stadt Homberg (Ohm) beauftragte Rechtsanwalt Matthias Möller Bürgerfragestunden per Videoschaltung zum Bau der A49 in Homberg anbieten soll. Am Freitagabend beteiligten sich zahlreiche Homberger bei der Fragerunde. Hauptthema: Der Verkehr auf Feldstraßen, die zum Teil Fußgänger- und Radewege sind. Auch von der heimischen Landwirtschaft werden die Wege zum Teil genutzt - wo nun, in den nächsten dreieinhalb Jahren, etwa 120 Baustellenfahrzeuge am Tag lang fahren sollen.
Fuß- und Radwege sollen für Baustellenverkehr genutzt werden
Rechtsanwalt Möller hatte zuvor bei der Sitzung des Magistrats teilgenommen und sich bei Vor-Ort-Besichtigungen in den einzelnen Stadtteilen ein genaueres Bild von der Lage gemacht - und die Baustellen und den Verkehr näher betrachtet.Denn es geht auch um andere umliegende Wald- und Feldwege, die dem Baustellenverkehr für die nächste Zeit zum Opfer fallen würden. Zum Teil sind schon jetzt Wege so demoliert, dass sie für den Radverkehr nicht mehr genutzt werden können - beispielsweise die Antriftsee-Tour, die bereits völlig kaputt gefahren ist, wie der Appenröder Ortsvorsteher Richard Fleischhauer berichtet.
Mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr Staub!
Die Anwohner klagen außerdem schon jetzt über zusätzlichen Verkehr auf den Landesstraßen - so wie eine Anwohnerin aus Nieder-Ofleiden. "Es ist laut und staubig. Ich habe die Befürchtung, dass eben die Feldwege gerade in der Erntesaison nicht genutzt werden und die Lkw doch wieder den Weg über die Landstraße nehmen - denn das tun sie schon jetzt." Möller klärt auf: "Der Planfeststellungsbeschluss besagt, dass der Baulastträger - also die Deges in Vertretung des Bundesverkehrsministeriums - verpflichtet ist, andere Wege zu nehmen, um Orte nicht durch den Baustellenverkehr zu belasten."Dass es bereits jetzt zu erheblichen Belastungen der Stadtteile kommt - auch nachts - schließe der Beschluss eigentlich aus. "Ich werde mich in den nächsten Tagen damit beschäftigen und das Ministerium und die Deges darauf ansprechen", verspricht Möller.
Alternativlösungen gesucht
Die nächsten Termine zur Bürgerfragestunde:
09. April 2021, 19 Uhr
16. April 2021, 19 Uhr
23. April 2021, 19 Uhr. (ld) +++