Erinnerung an das jüdische Leben
12.000 Euro für Sanierung der Alten Synagoge in Kestrich
Symbolbild: Pixabay
24.03.2021 / FELDATAL -
Die kleine Landsynagoge im Ortsteil Kestrich ist ein Kleinod ländlichen jüdischen Lebens und gleichzeitig ein Spiegelbild großer gesellschaftlicher Entwicklungen – vom Leben als Schutzjuden, von der Auswanderung nach Palästina, Südafrika oder Amerika, der Pogromnacht bis zur Vernichtung der Juden im Osten. Sie bietet heute den Raum für Vorträge, Konzerte und Lesungen, insbesondere für die Vogelsberger Kulturschaffenden.
Der Besuch einer Veranstaltung ist für die Gäste ein besonderes Erlebnis durch die hervorragende Akustik und die gesamte Atmosphäre des Raumes. Außerdem steht die Synagoge für Gruppenbesuche und Führungen zur Verfügung und auch standesamtliche Trauungen können dort vollzogen werden. In Zukunft soll das Gebäude weiterhin an das jüdische Leben in Kestrich erinnern und Teil des dezentralen Museums bleiben, das verschiedenen Orte jüdischen Lebens im Vogelsbergkreis miteinander vernetzt.
Der Historisches Feldatal e.V., betreut die Synagoge komplett (Bezahlung der Grundsteuer, des Stroms, Innen- und Außenreinigung, Winterdienst, Veranstaltungsvorbereitungen und Abwicklung der Veranstaltungen, Zusammenarbeit mit anderen Geschichtsvereinen). Das Gebäude ist in privater Hand. Die Gemeinde ist auf 44 Jahre Erbbauberechtigte. In einem Vertrag zwischen Gemeinde und Verein sind die Nutzungsrechte festgelegt, die auf den Verein übertragen worden sind.
Konkret sind folgende Maßnahmen angedacht:
- Fassadenarbeiten am Fachwerk (Holz)
- Fachwerk (mineralische Flächen), Gefacheflächen
- Sockel aus Naturstein in Teilbereichen erneuern und neu verfugen
- Innenraumsanierung, Behebung v. Feuchtigkeitsschäden, Dämmung und Abdichtung
Die geplante Investitionssumme beläuft sich auf 38.000 Euro. Nun erhielt die Gemeinde Feldatal die Bewilligung einer Zuwendung aus Mitteln zur Erhaltung von Kulturdenkmälern durch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Höhe von 12.000 Euro. "Ich freue mich sehr darüber, dass wir diesen Zuschuss über 31,5 Prozent der Gesamtsumme erhalten haben. Es gilt nunmehr die Ausschreibung anzustoßen, da der Verwendungsnachweis bereits bis Ende Oktober 2021 vorgelegt werden muss", so der Rathauschef abschließend. (pm) +++