Hauptgeschäftsführer IHK

Michael Konow: "Wirtschaftliche Hängepartie geht weiter"

Michael Konow ist enttäuscht von den Entscheidungen der Bundesregierung
Archivbild: Hendrik Urbin

23.03.2021 / FULDA - Zu den Beschlüssen des Corona-Gipfels äußert sich Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der Industrie-und Handelskammer (IHK) Fulda:



"Gerade einmal drei Wochen haben einige der von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Branchen im Landkreis Fulda einen Hauch von wirtschaftlicher Betätigungsfreiheit spüren und auf weitere Öffnungsschritte hoffen können. Mit der heutigen nächtlichen Entscheidung, bundesweit die Notbremse zu ziehen, sind alle Hoffnungen weitgehend zerstört und sicher auch weitere unternehmerische Existenzen. Bedauerlich ist zudem, dass über die Branchen, die nicht in dem Beschlusspapier genannt sind, wenn überhaupt erstam 12. April beraten wird. Völlig offen ist nun, welche genauen Regeln das hessische Corona-Kabinett heute beschließen wird. Insofern appellieren wir an die Landesregierung, dass zumindest kontaktarme Öffnungsschritte der letzten Wochen wie das Click and Meet weiterhin möglich sein werden. Corona hat uns leider fest im Griff und bei jeder neuen Mutation und jeder Lockerung –insbesondere im privaten Bereich –wird es zu einem Ansteigen der Inzidenz kommen.

Aber kann eine ständige Start-Stopp-Strategie mit offenem Ende die Antwort darauf sein? Dürfen Unternehmen, die viel Geld in Hygienemaßnahmen und - konzepte investiert haben und die nachweislich keine Treiber des Infektionsgeschehens sind, für das bisher mangelhafte Impfmanagement der Regierung und die bescheidene Nutzung vorhandener digitaler Tools bestraft werden? Sollte nicht eher gemeinsam mit den Betrieben, Verbänden und die Kammerorganisationan Lösungen gearbeitet werden, wie wirtschaftliches Leben in Zeiten der Corona-Krise ermöglicht werden könnte? Die osthessische Wirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst und wird den Beschäftigten verstärkt Testangebote zur Verfügung stellen. Voraussetzung dafür sind aber finanzielle Unterstützung bei der Beschaffung von Selbsttests und eine bessere Informationslage in den Betrieben wie eine aktuelle Umfrage der deutschen Industrie-und Handelskammern, an der sich die IHK Fulda beteiligt hat, zeigt. (pm) +++

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