Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: Die Rose von Jericho
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
21.03.2021 / REGION -
Die Pflanze zählt zu den Wüstengewächsen, die nur in der Regenzeit leben. Bei Trockenheit rollt sie sich kugelförmig zusammen, bei erneuter Wasseraufnahme entfaltet sie sich wieder. Sie stammt ursprünglich aus Mexico, ist aber auch in Nordafrika und Süd-Persien verbreitet. Diese Wüstenpflanze lebt nur in der Regenzeit. Bei Trockenheit schließen sich die Zweige über dem Herzen der Pflanze zu einem Ball zusammen und sie wird vom Wind durch die Wüste gefegt. Das Austrocknen und Aufblühen lässt sich beliebig oft wiederholen, auch noch nach vielen hundert Jahren.
Diese Eigenschaft bleibt ihr auch in vertrocknetem, abgestorbenem Zustand erhalten. Deshalb ist sie zu einem Symbol für ewiges Leben geworden. Wegen ihres seltsamen Verhaltens hat man ihr auch den Namen "Auferstehungspflanze" gegeben. Sie wird zum Symbol von Auferstehungserfahrungen im Leben des Menschen nach einer Wüstenzeit, in der vieles ausweglos erschien: "Mitten am Tag ein Fest der Auferstehung", wie es auch in einem Lied heißt (vgl. Gotteslob der Kath. Kirche Nr. 472). Im Bild dieser Wüstenpflanze spiegelt sich für mich das Leben der Menschen wider. Deshalb sagt man der Auferstehungsblume auch ewiges Leben nach. Manche Situationen und Stimmungen des Lebens kann ich in dieser Auferstehungsblume wiederfinden:
du blühst auf, wenn dir jemand Mut macht und du wieder Selbstvertrauen bekommst; du blühst auf, wenn du einen guten Freund, eine gute Freundin findest; du blühst auf, wenn du endlich etwas schaffst, das du schon lange vergeblich probiert hast. Für Christen ist die "Rose von Jericho" vor allem ein Symbol der Auferstehung nach der Nacht des Karfreitags. Deshalb wird die "Rose von Jericho" in manchen Familien weitergegeben als Zeichen des Glaubens und der inneren Gewissheit, dass Jesus Christus nicht im Tod geblieben ist und dass auch der Mensch, der glaubt, einmal zum neuen Leben auferstehen wird. (Stefan Buß) +++