Unternehmen sorgt für Verwirrung!

K&L wirbt mit Geschäftsaufgabe- Wahrheit oder nur makaberer Werbegag?

Wahrheit oder Werbegag? Die Unternehmensleitung hält sich derzeit noch bedeckt
Fotos: Miriam Rommel

20.03.2021 / FULDA - Schließen sie nun oder nicht? Wer in den vergangenen Tagen im Fuldaer Emaillierwerk war, dem dürften die "Alles muss raus – Geschäftsaufgabe"- Schilder von K&L aufgefallen sein. Das Textil- und Modehaus mit Hauptsitz in Weilheim in Oberbayern macht aktuell deutschlandweit Ausverkauf.



Dass Schnäppchenangebote und "Wir schließen"- Hinweise Kunden ganz besonders anlockt, weiß natürlich auch der Moderiese. 50 bis 70 Prozent Rabatt verspricht die Handels-KG auf viele Artikel im Sortiment. Und tatsächlich: Beobachtet man den Eingang des Fuldaer Geschäftes, sieht man viele Kaufwillige bepackt mit vollen Tüten aus dem Laden kommen.

Nach monatelangem Lockdown verwundert es niemanden, dass auch größere Verkaufs-Ketten aufgeben müssen. Doch, wann ist überhaupt Schluss? "Wir haben keine Ahnung", sagt eine Mitarbeiterin auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. Im Moment sei man noch wie gewohnt für die Kunden da, wie es allerdings weitergeht, wisse man nicht. "Wir haben lediglich eine Information erhalten, dass wir die Geschäftsaufgabe-Schilder aushängen sollen." Für weitere Fragen stünde die Zentrale Rede und Antwort. Doch dort ist an einem Freitagmittag niemand mehr erreichbar.

Alles nur ein makaberer "Werbegag"?

Die Gebrüder Ruppert sind seit 1953 im Textilgeschäft tätig. In den 1950er Jahren entstanden die ersten Filialen, viele weitere folgten. Im Oktober 2018 stellte das Unternehmen Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung, im Schutzschirmverfahren sollte es saniert werden. Ein gutes Dutzend Filialen wurden geschlossen, es folgten Restrukturierungen. Im September 2019 übernahm die Augsburger Schmid Gruppe das Unternehmen.

Auch an anderen Filialstandorten wird aktuell über die Geschäftsaufgabe-Ankündigung gerätselt. Wie es scheint, steckt tatsächlich vielerorts nur ein Werbegag dahinter. Denn: An mehreren Orten soll K&L zwar kurzzeitig für Umbaumaßnahmen schließen, danach geht es aber unter neuem Namen und mit überarbeitetem Konzept weiter. Künftig tragen diese Filialen den Namen Schmid. Die Eigenmarken des Unternehmens sollen ganz aus dem Sortiment verschwinden, dafür wird auf gängige Produkte gesetzt. Auch den Bereich Schuhe will man ausbauen. (mr) +++





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