"Betriebe kämpfen ums Überleben"
Wie geht es weiter? Hessen-Inzidenz über 100, FDP fordert Öffnung der Gastro
Symbolbilder: O|N / Carina Jirsch
18.03.2021 / REGION -
Wie geht es in Hessen weiter in Sachen Corona? Seit dem heutigen Donnerstag liegt die landesweite Inzidenz nun wieder über 100. Die Lockerungen könnten nach nur wenigen Tagen wieder in Gefahr sein. Dennoch fordern die Freien Demokraten im Hessischen Landtag die Öffnung der Gastronomie. Ein entsprechender Antrag soll noch am Donnerstag im Plenum beraten werden.
Dr. Stefan Naas, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion, kritisiert, dass die Landesregierung der Gastronomie in der Corona-Krise jüngst keine Perspektive aufgezeigt habe: "Hessen ist jetzt viereinhalb Monate im Lockdown. Nach dem Branchenverband Dehoga ist jeder fünfte Betrieb in seiner Existenz bedroht. Trotz umfassender Hygienekonzepte mit Abstand und Desinfektion, eines Testkonzepts fürs Personal und elektronischer Kontaktnachverfolgung tut sich nichts. Es scheint der Landesregierung völlig gleichgültig zu sein, wie viele Menschen hier ihre Existenz verlieren und schließen müssen, was sie sich über Jahre, wenn nicht Generationen, aufgebaut haben."
Ziele und aktives Handeln statt erneutem Lockdown
Seit einigen Tagen gehen die Zahlen wieder nach oben - dennoch seien laut der FDP Öffnungen unter Einhaltung der Hygieneregeln machbar. "Die Menschen brauchen Mut, Ziele und aktives Handeln - keinen erneuten Lockdown und weitere Notbremsen", so die Freien Demokraten. Sie fordern eine Öffnungsstrategie, die sich am tatsächlichen Infektionsrisiko in den entsprechenden Bereichen, dem Impffortschritt und den Krankenhauskapazitäten orientiert, statt ausschließlich an Inzidenzwerten."Außengastronomie sofort öffnen"
Nach Vorstellung der FDP Hessen sollten alle Betriebe, die die AHA-Regeln gewährleisten, ein Testkonzept für Personal vorlegen und sich an einer elektronischen Kontaktnachverfolgung beteiligen, um ihre Außengastronomie sofort öffnen können."Aber auch in der Innengastronomie können Menschen bewirtet werden, die einen negativen Schnelltest vorweisen", erklärt Naas. "Mit einem solchen Test muss den Menschen mehr Leben ermöglicht werden. Es ist besser, sich getestet in einem Restaurant zu treffen, als privat auf engstem Raum zusammenzukommen." Ähnlich verhalte es sich mit Hotels: Sie müssten wieder für touristische Zwecke öffnen dürfen. "Urlaub auf Mallorca ist mit dem Test möglich. Weshalb dann nicht auch der Wanderurlaub in der Rhön?"
Das hessische Corona-Kabinett hat am Donnerstag also einiges zu entscheiden. Denn alle wollen wissen: Wie geht es in Sachen Corona weiter? (ld) +++