Erhellendes Symposium der IHK

Bezahlbar und klimaneutral: E-Fuels als Zauberformel für Mobilität der Zukunft?

Benzin, Diesel, Elektro, Wasserstoff oder synthetischer Sprit? Womit wird die Fahrzeugflotte des Unternehmens in der Zukunft betrieben?
Symbolbild: Pixabay

17.03.2021 / FULDA - Benzin, Diesel, Elektro, Wasserstoff oder synthetischer Sprit? Womit wird die Fahrzeugflotte des Unternehmens in der Zukunft betrieben, wenn es nachhaltig und auch wirtschaftlich sein soll? Diese Fragen stellen sich immer mehr Unternehmer, die von politischen Entscheidungen zum Schutz der Umwelt verunsichert sind und deswegen nötige Flotteninvestitionen hinauszögern oder zugunsten einer Technologie übereilt treffen.



Aufschluss über die durchaus komplexe Thematik hat ein Online-Symposium gegeben, zu dem die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda eingeladen hatte und in dem die betriebliche Mobilität der Zukunft ausgiebig beleuchtet wurde. "Wir wollen uns mit Energieträgern der Zukunft auseinandersetzen", sagte Dr. Christian Gebhardt, Präsident der IHK Fulda. Vor dem Hintergrund, dass Europa bis 2050 klimaneutral sein soll, sei es das Ziel, fossile Energieträger durch nachhaltige zu ersetzen.

Forderung nach Technologieoffenheit


"Es ist unstrittig, dass wir in einer Zeit des Klimawandels leben, der unstrittig größtenteils von Menschenhand gemacht ist", betonte Udo Weber, Vorsitzender des UNITI-Bundesverbands der mittelständischen Mineralölunternehmen. Es sei ganz klar die Aufgabe der Wirtschaft, nach Lösungen – hin zu einer Klimaneutralität – zu suchen. "Derzeit erleben wir, dass Alternativen zur Defossilisierung des Verkehrssektors zugunsten der Elektromobilität systematisch blockiert oder benachteiligt werden. Es geht aber um Technologieoffenheit. Wir müssen weg von der Klimaplanwirtschaft und hin zu einer sozialen Klimamarktwirtschaft."

Laut UNITI könnten sogenannte E-Fuels – sprich: synthetische Kraft- und Brennstoffe, die treibhausgasneutral produziert und verwendet werden können – die Wende bringen. Für ihre Herstellung benötige man Strom aus erneuerbaren Energiequellen sowie Wasser und Kohlenstoffdioxid (CO2).

Hunger nach Mobilität bleibt ungebrochen


"Wir brauchen eine globale Lösung für eine globale Herausforderung", erörterte UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn, der einen erhellenden Vortrag unter der Überschrift "E-Fuels – Der Game Changer der Mobilität" hielt. Der Hunger nach Mobilität bleibe ungebrochen: Sowohl der Personen- als auch der Nahverkehr werde weiter zunehmen.

Ohne E-Fuels könne das europäische Klimaziel nicht erreicht werden. Deutschland sei dringend auf den Import von erneuerbaren Energiestoffen angewiesen. Der Vorteil von klimaneutralen E-Fuels liege "klar auf der Hand": "E-Fuels stellen einen praxistauglichen Weg dar, um die CO2-Bilanz des bestehenden Kfz-Fuhrparks schnell und kostengünstig deutlich zu verbessern sowie langfristig Verbrennungsmotoren sogar vollständig klimaneutral anzutreiben", meinte Kühn.

Vorteil: E-Fuels


Gegenüber der Elektromobilität hätten E-Fuels einen großen Vorteil: Die bereits bestehende Fahrzeugflotte und Infrastruktur, wie Tankstellen, könnten weiterhin genutzt werden. Der Verbraucher müsse sich nicht umstellen. Er könne einfach wie bisher tanken, "nur eben synthetischen Kraftstoff als Ersatz für Diesel oder Benzin". Zudem ermöglichten synthetische Kraftstoffe ein weltweites Wirtschafswachstum. Studien würden zudem belegen, dass E-Fuels mittelfristig für rund einen Euro pro Liter hergestellt werden könnten und damit für den Verbraucher erschwinglich seien.

"E-Fuels sind ein Lösungsansatz für eine bezahlbare und klimaneutrale Mobilität", bilanzierte der UNITI-Hauptgeschäftsführer. "E-Fuels sind die Lösung für die Mobilität der Zukunft." (Stefanie Harth) +++

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