Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: Der Fensterputz
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
17.03.2021 / FULDA -
Für die Reinigung des Lebensfensters bietet die Kirche deshalb seit langem drei wirksame Putzmittel an: Fasten – Almosen – Beten. Gerade in der Zeit vor Ostern legt sie uns diese Mittel besonders ans Herz. Fasten – der kraftvollste Aktiv-Fettlöser für Leib und Seele: Wenn wir uns beim Essen und Trinken, bei unseren Aktivitäten, bei unseren Gedanken und Worten auf das Wesentliche und Notwendige konzentrieren, bekommt unser Leben wieder klare Konturen, ein unverwechselbares Profil. Wir entdecken unsere Stärken und Begabungen, und wir spüren neu, wie Gott gerade durch uns in der Welt wirken will. Wenn wir unser Lebensfenster von unnötigen Fettschichten befreien, können auch andere deutlicher sehen, welche Möglichkeiten Gott ihnen eröffnet.
Wir nehmen die Ziele, die wir uns gesteckt haben, neu in den Blick, und wir lassen uns Kraft schenken für die nächsten Schritte. Wenn wir durch Beten unser manchmal so stumpfes Lebensfenster aufpolieren, kann das Wort Gottes, das Orientierung und Hoffnung gibt, kräftiger in die Welt hineinscheinen. "Du sollst sein" – schreibt Edith Stein – "wie ein Fenster, durch das Gottes Liebe in die Welt hineinleuchten will. Die Scheibe darf nicht stumpf und schmutzig sein, sonst verhinderst du das Leuchten Gottes in der Welt." Fasten – Almosen – Beten: Das sind die drei bewährten Mittel für den jährlichen Frühjahrsputz in unserem Lebenshaus, drei Fensterreiniger, die uns selbst wiederdurchblicken lassen, und die helfen, dass die Menschenfreundlichkeit Gottes wieder sichtbar und spürbar wird. Und ich bin überzeugt: Wenn die Gläser unseres Lebensfensters wieder klar und sauber sind – dann klappt’s auch mit dem Nachbarn … (Stefan Buß) +++