Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: Der Palmesel
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
27.03.2021 / FULDA -
Jetzt kamen zwei Jünger und als sie mich losbanden, nickten meinem Herrn nur. Es war alles klar, im Voraus geregelt. Sie brachten mich zu Jesus und dann setzte er sich auf meinen Rücken. Und wir ritten in die Stadt ein. Was da los war, ihr könnt euch das kaum vorstellen. Die Menschen strömten aus allen Ecken der Stadt zusammen. Sie legten ihre Kleider auf die Straße und brachen Zweige von den Bäumen und jubelten ihm zu (vgl. Mk.11,1-11). Ja, ein Esel ist ein Lasttier und Reittier der armen Leute. Die reichen Leute haben ein Pferd. Die Armen waren froh, wenn sie sich ein wenigstens einen Esel leisten konnten. Aber bereits im Alten Testament wird darauf hinwiesen, dass der Herr und König auf einem Esel kommen wird.
"Du, Tochter Zion, freue dich. Du, Tochter Jerusalem, jauchze. Siehe dein König kommt zu dir, ein gerechter und ein Helfer, aber arm und er reitet auf einem Esel" (Sacharja 9,9). Eines, aber war klar, Jesus wollte nicht im Triumph auf einem Pferd einziehen. Ich bin ein Zeichen, damals wie heute. So wie ich friedfertig, uneitel, den kleinen und armen nahe, manchmal als dumm und naiv verlacht, nicht selten sperrig, manchmal geschlagen. Aber ich weiß noch heute, wen ich auf meinem krummen Rücken durch die Welt getragen habe: den Messias, den Erlöser, der durch Friedfertigkeit, auf Kampf verzichtend, mit offensiver Bescheidenheit allen Menschen das Heil bringen will. Die Jünger sagten zu meinem Herrn: "Der Herr bracht ihn!" (vgl. Mk. 11,3b). Das ist doch ein Satz mit dem man auch gut in die Karwoche (Die Karwoche ist im christlichen Kirchenjahr die letzte Woche der Fasten- oder Passionszeit und damit die Woche vor Ostern. Die Woche des Leidens und Sterbens Jesu) gehen kann. Wer sich auf Jesus einlässt, wird seine Kraft spüren. Sich bewusst machen, dass Gott mich braucht, mich, mit meinen Ecken und Kanten, mit allem was mich ausmacht. "Du brauchst mich? Herr, wie soll das gehen? Das habe ich mich auch oft gefragt. Ich kenne mich, ich weiß wer ich bin. -
Foto: privat