Höchste Aufklärungsquote seit Gründung

Polizeipräsidium Südosthessen: Kriminalitätsbelastung so niedrig wie noch nie

Hohe Aufklärungsquote, niedrige Kriminalitätsbelastung - das Polizeipräsidium Südosthessen präsentierte erfreuliche Zahlen
Symbolbild: ON/Jonas Wenzel (yowe)

11.03.2021 / FRANKFURT AM MAIN - Gute Nachrichten für alle Bürger:innen im Rhein-Main-Gebiet. Wie das Polizeipräsidium Südosthessen am Donnerstag mitteilte, ist die Kriminalitätsbelastung im Jahr 2020 spürbar gesunken: Mit 40.006 Delikten registrierte man 2.133 Straftaten weniger als im Vorjahr, was einer Abnahme um 5,1 Prozent entspricht. Das sind noch nicht einmal zwei Drittel der Taten, die bei der Gründung des Polizeipräsidiums Südosthessen im Jahr 2001 (60.286 Delikte) zu verzeichnen waren.



Damit fiel auch die Kriminalitätsbelastung mit 4.413 Straftaten pro 100.000 Einwohner auf den geringsten Wert (2019: 4.673) der letzten 20 Jahre. Im Hessenschnitt liegt sie bei 5.446. Die Aufklärungsquote liegt für 2020 bei 64,4 Prozent (Vorjahr 64,0). Sie stellt den historischen Höchststand für das Polizeipräsidium Südosthessen dar.

"In Anbetracht der zusätzlichen Aufgaben, die der Polizei durch die Corona-Pandemie und die Bewältigung der Einsatzlagen im Zusammenhang mit dem Bau der A 49 erwachsen sind, ist dies umso bemerkenswerter", unterstrich Polizeipräsident Eberhard Möller.

Straßenkriminalität erneut gesunken


Die Straßenkriminalität (hierunter fallen eine Vielzahl von Delikten, die im öffentlichen Raum begangen werden) ist im Vergleich zum Vorjahr (8.190 Delikte) erneut gesunken: Ein Minus von 643 Delikten steht für einen Rückgang um 7,9 Prozent auf den niedrigsten Wert seit Bestehen des Polizeipräsidiums Südosthessen auf nunmehr 7.547 Delikte. Im Gründungsjahr 2001 wurden noch 18.874 Delikte registriert - seither konnten diese Delikte durch entschlossene Polizeiarbeit, eine verstärkte polizeilich Präsenz sowie der Nutzung moderner Videosicherheitstechnik um mehr als 60 Prozent reduziert werden. Durch diese Videoschutzanlagen wird nicht nur das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürgern gestärkt, sondern gleichermaßen auch eine bessere Strafverfolgung ermöglicht. Lag die Aufklärungsquote 2001 noch bei 9,8 Prozent, so konnte diese im Jahr 2020 mit 21,5 Prozent mehr als verdoppelt werden (2019: 22,6 %). Ein auffälliger Rückgang wurde im Vergleich zum Vorjahr beim Straßendiebstahl festgestellt (-12,7 Prozent ). Eine Zunahme gab es beim Straßenraub: Hier wurden mit 192 Delikten 31 mehr registriert als im Vorjahr (161).

Weitere Schlagzeilen


   - Wohnungseinbruchdiebstähle (WED) auf tiefste Marke gesunken
   - Diebstahl allgemein stark reduziert - seit 2001 Rückgang um fast zwei Drittel
   - Raub und räuberische Erpressung gesunken - seit 2001 mehr als halbiert
   - Rauschgiftkriminalität stark gesunken - Kontrollschwerpunkte haben sich verlagert
   - Erneuter Rückgang bei Körperverletzungsdelikten
   - Internetkriminalität gestiegen - Aufklärungsquote stieg ebenfalls (auf 89,6 Prozent)
   - Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung angestiegen
   - Jugendkriminalität deutlich gesunken
   - Übergriffe auf Polizisten leicht gestiegen
   - Allgemeinkriminalität bei Zuwanderern hat weiter abgenommen
   - Politisch motivierte Kriminalität angestiegen

Fazit


"Die schon seit Jahren positive Entwicklung der Kriminalstatistik fand auch im Jahr 2020 ihre Fortsetzung. Wir registrierten im Polizeipräsidium Südosthessen so wenig Straftaten wie nie zuvor. Das bedeutet, dass nie zuvor weniger Menschen unserer Region Opfer einer Straftat wurden. Die Aufklärungsquote konnte erneut gesteigert werden - sie stellt mit 64,4 Prozent den höchsten Wert dar. Beinahe zwei von drei Straftaten konnten wir aufklären. Das bedeutet für Straftäter ein hohes Risiko, entdeckt und zur Rechenschaft gezogen zu werden. Dieser schöne Erfolg ist der sehr guten Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der steten Stärkung des Personalkörpers durch die Sicherheitspakete unserer Landesregierung zu verdanken. Dieses gute Ergebnis ist auch ein Ausdruck des Vertrauens der hiesigen Bevölkerung in ihre Polizei, was sich durch die vielen Hinweise dokumentiert, die zur Tataufklärung unverzichtbar sind. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.

Wie fragil das Konstrukt "Sicherheit" ist, haben uns die tragischen Geschehnisse in Hanau gezeigt. Diese bestärken uns in unserem Auftrag, auch zukünftig für die Bürgerinnen und Bürger unserer Region alles zu geben, um das Straftatenaufkommen so gering und die Aufklärungsquote so hoch wie möglich zu halten. Die Bekämpfung des Rechtsextremismus wird dabei ganz besonders in unserem Fokus stehen", versicherte Polizeipräsident Eberhard Möller. (pm/fh)+++

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