Schon wieder rechtswidrig?

Bürgermeister Thomas Fehling widerspricht Beschluss des Magistrats

Die "Kenia-Allianz" in Bad Hersfeld legt vor, der Bürgermeister gibt Kontra.
Archivfoto: O|N / Stefanie Harth

11.03.2021 / BAD HERSFELD - Die drei Bad Hersfelder Fraktionen SPD, CDU und NBL/Grüne haben über ihre Stadträte:innen im Magistrat, wie öffentlich angekündigt, einen Antrag zur Subventionierung des örtlichen Handels und Gewerbes gestellt. Der Antrag wurde mit knapper Mehrheit im Magistrat beschlossen.



Bürgermeister Thomas Fehling hat dem Beschluss nun widersprochen, da er rechtswidrig sei: "Der Magistrat darf einen solchen Beschluss schon deshalb nicht fassen, weil für diesen Zweck überhaupt keine Haushaltsmittel eingeplant sind und dementsprechend auch kein Stadtverordnetenbeschluss hierfür vorliegt. Der Magistrat kann lediglich nach den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung, im Rahmen der bereitgestellten Mittel, die laufenden Geschäfte der Stadtverwaltung wahrnehmen."

Dazu der Rathauschef weiter: "Es ist ja nachvollziehbar, dass die drei Fraktionen durch die Unterstützungszusage an die Händler kurz vor der Kommunalwahl noch ein paar Wählerstimmen einsammeln wollen." Das dürfe aber nicht dazu führen, dass die Verwaltung durch "unausgegorene Beschlüsse" zu rechtswidrigem Handeln veranlasst werde.

"Ich frage mich, was die sogenannte 'Kenia-Allianz' zu diesem Vorgehen motiviert: Tatsächlich fehlende Rechtskenntnisse oder aber bewusstes Ignorieren der geltenden Gesetze. Auf jeden Fall binden solche Anträge in der Verwaltung Ressourcen und strapazieren die Nerven aller Mitglieder des Magistrats. Von verantwortungsbewussten Kommunalpolitikern sollte man fundiertere Anträge und Beschlüsse erwarten können", betont Thomas Fehling abschließend. (pm / sh) +++

Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling.
Archivfoto: O|N / Hans-Hubertus Braune

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