Kooperation macht es möglich
Mit Herzschrittmacher ins MRT: Sichere Untersuchungen für Herzpatienten
Foto: Eichhof Krankenhaus
09.03.2021 / LAUTERBACH -
Die Zusammenarbeit zwischen Herzspezialisten und Radiologen macht es möglich. Seitdem das neue, offene MRT im Krankenhaus Eichhof in Lauterbach in Betrieb ist, bieten die beiden Fachabteilungen eine besondere Leistung an: Die MRT-Untersuchung von Patienten mit Herzschrittmachern (SM) oder implantierten Defibrillatoren (ICD).
Die Kernspintomographie ist in vielen Fällen ein fundamentaler Baustein in der Diagnostik von Erkrankungen. Für Menschen mit Schrittmacher oder ICD waren solche Untersuchungen lange Zeit keine Option, da die Gefahr lebensbedrohlicher Zwischenfälle bei der Durchführung als zu groß eingeschätzt wurde.
Enge Kooperation
Neuerungen in der Technik dieser sogenannten Devices machen die Geräte MRT-tauglich, erklärt der Chefarzt Innere/Medizin Tobias Plücker. Durch den Ausbau der Radiologie am Krankenhaus Eichhof und der direkten örtlichen Nachbarschaft zum Herzkatheterlabor haben Chefarzt Plücker und sein Kollege Radiologie-Facharzt Dr. Oliver Klein eine enge Kooperation geschlossen, um die Abläufe solcher Untersuchungen nachdrücklicher und abgestimmter durchführen zu können.Empfohlen sei die Deaktivierung der Geräte, die Patienten müssten während der Untersuchung daher engmaschig überwacht werden, mit ausführlichem Monitoring und entsprechendem Notfallpersonal, um das Risiko einer Komplikation so gering wie möglich zu halten.
Angebot für Fremdpatienten
Es sei nicht selbstverständlich, dass ein Krankenhaus ein solches Angebot machen könne. Viele Patienten mit Devices hätten Schwierigkeiten, einen Termin zu bekommen, weil der Aufwand sehr groß sei. "Bei hauseigenen ambulanten oder stationären Patienten, die bei uns versorgt werden, ist das einfacher, weil wir deren Krankengeschichte kennen. Wir sind jetzt aber auch in die Lage versetzt, Fremdpatienten mit Schrittmacher oder Defi einen Termin für eine Untersuchung zu offerieren, da wir am Krankenhaus Eichhof neben den technischen Voraussetzungen über erfahrene Fachärzte verfügen", informiert der Kardiologe.Durch die Zusammenarbeit mit der RadMedics Gruppe, die ein Radiologienetzwerk in Mittel- und Nordhessen aufgebaut hat und das MRT am Krankenhaus Eichhof betreibt, und der Aufstockung von qualifiziertem Fachpersonal konnte auch in diesem sensiblen Bereich eine Versorgungslücke geschlossen werden, so Chefarzt Plücker.
"Die Organisation ist sehr eingespielt und hat sich hervorragend etabliert. Die enge, nicht nur räumliche Verbindung mit den Kardiologen hier am Haus macht dieses herausfordernde, interdisziplinäre Management möglich", teilt der zuständige Facharzt für Radiologie Dr. Oliver Klein die ersten Erfahrungen mit. Er empfiehlt Fremdpatienten, sich mit der zentralen Terminvergabe von RadMedics in Fritzlar in Verbindung zu setzen und dort für Lauterbach einen Termin zu vereinbaren.
Nach Absprache mit der Inneren Medizin/Kardiologie am Krankenhaus Eichhof erhalten Personen mit Schrittmachern und Defis entsprechende Termine, "denn natürlich müssen wir zunächst eine sorgfältige kardiologische Untersuchung vorschalten, um sicherzustellen, dass Patient und eingesetzte Technik sich für eine Untersuchung im MRT eignen. Damit schließen wir unnötige Komplikationen aus", fügt der Chefarzt der Kardiologie Tobias Plücker an. (pm) +++