Optimale Versorgung

Epileptologie am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt neu organisiert

Modernste Technologie hilft Epilepsiepatienten: Dr. Hassan Soda (links) und Dr. Tobias Knieß.
Foto: Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt / Heike Ochmann

05.03.2021 / BAD NEUSTADT - Am Rhön-Klinikum Campus gibt es seit Jahren eine spezialisierte Fachabteilung Epileptologie. Diese wurde nun neu organisiert und um eine hochmoderne 4-Betten Video-EEG-Monitoring-Einheit für Diagnostik und therapeutisches Monitoring bei schweren Epilepsien und Verläufen erweitert. Beim Video-EEG-Monitoring werden über EEG-Elektroden – angebracht am Kopf der Patienten – die Hirnströme laufend aufgezeichnet. Die Videokamera liefert synchron dazu die aktuellen Bilder.



Die Patienten können so bis zu 72 Stunden kontinuierlich überwacht werden, um beispielsweise schwere Verläufe oder einen Status epilepticus (Anfallsereignis über fünf Minuten Dauer) therapeutisch zu überwachen. Geleitet wird die Abteilung von Dr. Hassan Soda, Chefarzt der Klinik für Akutneurologie, Stroke Unit und neurologische Intensivmedizin, und Dr. Tobias Knieß, Epileptologe und Chefarzt der Klinik für Neurologische Rehabilitation. Zum interdisziplinären medizinischen Team gehören Marius Stan, Oberarzt der Akutneurologie, und Irena Kirova, Fachärztin Neurologie.

Von Diagnostik bis Rehabilitation


Die Fachabteilung ist spezialisiert auf die Diagnostik, Therapie und Behandlung von Epilepsien bei Erwachsenen. "Durch die enge Kooperation mit der Klinik für Radiologie am Campus Bad Neustadt besteht die Möglichkeit einer hochwertigen zerebralen Bildgebung, für uns ein unerlässlicher Baustein einer qualifizierten diagnostischen Einschätzung bei Verdacht auf eine Epilepsie", sagte Dr. Soda. Therapeutisch bietet die Fachabteilung die Möglichkeiten für sogenannte "Epilepsie Komplexbehandlungen" an. Dies ist eine spezielle stationäre Behandlungsform für Menschen mit einer schwer einstellbaren Epilepsie mit assoziierten neurologischen oder neurokognitiven Einschränkungen.

Neben komplexen medikamentösen Ein- und Umstellungen wird das therapeutische Konzept durch tägliche physiotherapeutische, ergotherapeutische, logopädische und neuropsychologische Therapien flankiert. Das Team aus Epileptologen, Neurologen und speziell ausgebildeten Neuropsychologen, Ergo- und Physiotherapeuten sowie dem Sozialdienst steht dem Patienten rund um die Uhr zur Seite. "Unsere organisations- und klinikübergreifende räumliche Struktur sichert unseren Patienten eine hochqualifizierte, überregionale und umfassenden Behandlung ohne Zeit- oder Informationsverlusten", ergänzt Dr. Knieß.

Umfassendes Behandlungskonzept


Das an einem Klinikstandort umfassende therapeutische Behandlungskonzept wird durch speziell auf Epilepsie ausgerichtete, rehabilitative Behandlungen und die sozialmedizinische Expertise komplettiert. Die rehabilitativen Maßnahmen zielen darauf, krankheitsbedingte funktionelle Einschränkungen der Patienten zu reduzieren und eine individuelle Beurteilung von Risiken und Möglichkeiten für deren berufliches und privates Leben zu geben.

Über den Sozialdienst und diverse Kooperationspartner, wie dem telemedizinischen Netzwerk (TelEp) der Universitätsklinik Erlangen, der Epilepsieberatungsstelle Unterfranken am Juliusspital Würzburg und dem Netzwerk Epilepsie und Arbeit (NEA), wird eine umfassende interdisziplinäre sozialmedizinische Beratung und Begleitung für Betroffene und deren Angehörige ermöglicht. (pm) +++

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