So wirksam ist das Serum wirklich!
Jede Menge Impfstoff und keiner will ihn? - Vakzin von AstraZeneca im Check
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26.02.2021 / REGION -
Deutschland hat einen Impfstoff, der zu fast 99 Prozent vor einem schweren Verlauf, vor einer Krankenhauseinweisung und vor dem Tod durch das neuartige Coronavirus schützt. Nur will ihn fast niemand haben. Die Rede ist vom Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca. In den letzten Tagen haben unterschiedliche Medienberichte zu enormer Verunsicherung in der Bevölkerung geführt. Doch wie sehen die aktuellen Studien und Fakten zum Impfstoff tatsächlich aus? Unser O|N-Arzt Adrian Böhm klärt über das Vakzin von AstraZeneca auf.
Die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech wird mit 95 % angegeben, die des AstraZeneca Stoffes nur mit 60 %. Das bedeutet jedoch nicht, dass 4 von 10 Geimpften das Coronavirus trotz Impfung bekommen. Es bedeutet, dass unter den Tausenden geimpften in der Zulassungsstudie insgesamt 62,1 % weniger symptomatische Fälle aufgetreten sind als in der Kontrollgruppe. Wissenschaftler sprechen hier von einer relativen Risikoreduktion. Keiner der Geimpften musste in ein Krankenhaus oder starb an COVID-19 (Voysey et.al. 2020). Dies wird in einer Schlagzeile jedoch nicht verständlich und somit erzeugt die Zahl große Verwirrung. Vor einem schweren Verlauf oder sogar dem Tod schützen aber sowohl das Präparat von AstraZeneca als auch Moderna und Biontech Pfizer.
Die Wirksamkeit bei Menschen über 65 Jahren
Die Wirksamkeit gegen Mutanten des neuartigen Coronavirus
Das Auftreten von Nebenwirkungen und Impfreaktionen
Der Impfstoff von AstraZeneca war in den Zulassungsstudien insgesamt gut verträglich und es waren im Vergleich zu anderen Impfstoffen ähnlich viele Nebenwirkungen zu verzeichnen (Folegatti et. al. 2020). Die allgemeinen Impfreaktionen, also die natürliche Reaktion des Immunsystems, ist bei dem Impfstoff von AstraZeneca etwas häufiger zu beobachten, als bei den anderen Impfstoffen. Geimpfte klagten häufiger als bei anderen Impfstoffen über Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen oder leichten grippalen Symptomen. In der Regel waren diese Reaktionen jedoch von kurzer Dauer.
Fazit
Die Empfehlung lautet: Lassen Sie sich impfen. Auch wenn es verständlich ist, dass man für sich und seine Lieben das bestmögliche will, sollte man sich die Frage stellen, ob ein Impfstoff der sicher vor schweren Verläufen und dem Tod schützt, denn wirklich so schlecht ist. Jeder sollte sich selbst fragen, was man vor knapp einem Jahr zu Beginn der Pandemie gegeben hätte, solch einen Impfstoff zu haben. (Adrian Böhm) +++