Wahlkampf in der Endphase

MP Volker Bouffier (CDU): "Wir schreiben niemandem vor, wie er zu leben hat!"

Bei einem virtuellen Parteitreffen mit dem CDU Bezirksverband Osthessen wurden zahlreiche Fragen diskutiert
Fotos: Hendrik Urbin

24.02.2021 / REGION - Auf ein Wort mit Volker Bouffier: Am Dienstagabend nutzen rund 260 CDU-Mitglieder und Interessierte die Gelegenheit, mit dem Landesvater in einer virtuellen Sitzung ins Gespräch zu kommen. Themen waren unter anderem die Corona-Krise (OSTHESSEN|NEWS berichtet darüber in einem separaten Artikel) Klima- und Insektenschutz.



Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, der auch Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Osthessen ist (rund 6.000 Mitglieder), begrüßte die Anwesenden und betonte, dass Wahlkampf in Pandemie-Zeiten eine echte Herausforderung sei. Dennoch glaubt das Fuldaer Stadtoberhaupt, dass die Parteimitglieder in dieser schwierigen Situation noch enger zusammenhalten. Auf das "Schwaddemagen"- Geplänkel mit der FDP ging Wingenfeld ebenfalls kurz ein. "Heimat und Regionalität sind keinesfalls Begriffe von gestern." Dennoch bedeute dies nicht, keine neuen Wege einschlagen zu können.

Ob Wahlkampf zu Fuß, wie er ihn aktuell selbst betreibt, oder am Telefon: "Es muss ein Anliegen von uns allen sein, bei den Menschen nachzuhorchen, wo der Schuh drückt aber auch zu erfahren, was gut funktioniert."  

"Wir schreiben niemandem vor, wie er zu leben hat!"

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) führte auf, dass sich der Wahlkampf bereits in seiner Endphase befände. "Rund zwei Drittel der Wähler machen in diesem Jahr eine Briefwahl. Viele davon haben ihre Stimmen schon abgegeben." Grundsätzlich, so betonte er, müsse man auf den Kern der Partei hinweisen. "Wir sind für alle da und schreiben niemandem vor, wie er sein oder leben sollte." Pläne, wie beispielsweise von Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter, den Bau von Einfamilienhäusern zu verbieten, käme für die CDU nie infrage. "Wir werden ganz sicher keiner gesamten Generation verbieten, ihren Lebenstraum zu verwirklichen", schimpfte Bouffier. Die Grünen, so meinte er, "finden etwas, dass sie als wichtig empfinden und erlassen dazu Verbote. Das ist ganz sicher aber nicht unser Weg."

Beim Thema Umwelt-, Klima- und Insektenschutz vertrat der Landesvater eine klare Botschaft: "Natürlich betrifft das Kernbereiche, in der auch wir viel leisten wollen. Aber eines geht ganz sicher nicht: Den Leuten ist auf einmal alles wichtig, sie wollen die Natur schützen, derjenige, der Lebensmittel produziert, ist ihnen jedoch vollkommen egal." Die CDU setze auf Vertragsnaturschutz, denn sie sei nicht bereit, alles auf Kosten der Landwirte umzusetzen. Dafür, betonte Bouffier, sei man auch bereit, Geld aus der hessischen Staatskasse auf den Tisch zu legen.

Nach Bouffiers Ansprache folgte eine Diskussionsrunde. Fragen wie: "Wie kann ich in der Corona-Impfreihenfolge in der Priorisierungskategorie hochgestuft werden?" (der Ministerpräsident versprach schnelle Klärung) oder zur Sterbebegleitung von Corona-Patienten wurden erörtert.  

Das Schlusswort sprach der hessische Generalsekretär der CDU, Manfred Pentz, der nochmal aufrief, die Möglichkeit der Briefwahl rege zu nutzen. (mr) +++

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