Starkstromtrasse Fulda-Main-Leitung

Kreisstadt bringt sensible Gebiete in Vorplanung ein


Symbolbild: Pixabay

24.02.2021 / BAD HERSFELD - Unter dem Titel " Fulda-Main-Leitung" wird derzeit eine 380 Kilovolt Wechselstromleitung geplant, die ab 2031 das Umspannwerk Mecklar in Ludwigsau über das Umspannwerk Dipperz bei Fulda mit dem Umspannwerk Bergrheinfeld/West bei Schweinfurt verbinden soll.



Mit einer Gesamtlänge von rund 130 Kilometern soll die Versorgungs- und Transportleitung die zweite Verbindung auf der Höchstspannungsebene zwischen Hessen und Bayern werden. Der geplante Betreiber der Nord-Süd-Leitung, das Unternehmen TenneT, hatte zum Projektauftakt im Sommer 2020 den Untersuchungsraum vorgestellt und Ende November 2020 im zweiten Planungsschritt den Korridornetzentwurf veröffentlicht.

Mit dieser Vorplanung ging eine Beteiligungsphase einher, die die Kreisstadt Bad Hersfeld genutzt hat. In eine Karte des Untersuchungsraumes hat die Stadtverwaltung aus Sicht besonders wichtige, sensible und schützenwerte Gebiete im Stadtgebiet eingetragen, bei denen die Fachplaner der Stadt Konflikte mit der neuen Starkstromtrasse befürchten müssen. Das sind z.B.

Siedlungsflächen/Wohngebiete
Sensible Einrichtungen (Alten-, Pflegeheime etc.)
Naherholungsgebiete, Sportplätze,
FFH-Gebiete,
Vogelschutzgebiete,
Naturschutzgebiete,
Natur- bzw. Kulturdenkmäler (Kathus Seeloch usw.)
Wasserschutzgebiete, Heilquellenschutz,
Bodenbeschaffenheiten und vieles andere mehr.

Bürgermeister Thomas Fehling dazu: "Wir werden die Wirkungen der Fulda-Main-Leitung auf unsere Bürgerinnen und Bürger beständig im Blick behalten. Auswirkungen auf die Wohn- und Lebensqualität der hier lebenden Menschen, Landschaftsveränderungen, mögliche Abholzungen von Wäldern, eventuelle Eingriffe in Schutzgebiete oder sonstige Umweltschäden - all diese potentiellen Konflikte müssen verhindert oder durch entsprechende Lösungen auf ein Minimum reduziert werden. Dafür werden wir uns weiter einsetzen."

Alle Inhalte der Kreisstadt zu besonderen Raumwiderständen und Einschränkungen für die 380-Volt-Leitung im Stadtgebiet Bad Hersfelds wurden fristgerecht bis zum 8. Januar eingereicht. Auch Nachbargemeinden, Bürgerinnen und Bürger, Bürgerinitiativen oder Ortsbeiräte haben in gleicher Weise aus Ihrer Sicht sensible Flächen in die Untersuchungskarte der Fulda-Main-Leitung eingetragen. Den aktuellen Verfahrensstand für den gesamten Untersuchungsraum kann man auf dieser Internetseite einsehen: https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/fulda-main-leitung/verfahrensstand/ 

Nach dem Ende der Vorplanung beginnt in diesem Jahr die zweijährige Bundesfachplanung, an deren Ende die Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde einen rund 1.000 Meter breiten Korridor für Starkstromleitung festlegen wird. Anschließend folgt das eigentliche Planfeststellungsverfahren, in dem die konkrete Leitungsführung geplant wird. Auch hier werden dann Vertreter der Kommunen, Bürgerinitiativen, Verbände und Behörden, aber eben auch alle Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen und Einwände einbringen können. (pm) +++

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