SPD will chinesische Botschaft einschalten

Schandfleck Landhotel: Was passiert mit dem Lost-Place?

Heruntergekommen, veraltet, brach gelegen: Seit 2016 überlässt der chinesische Betreiber das Landhotel sich selbst.
Fotos: privat

19.02.2021 / ROMROD - Es ist ein Ort der Verwüstung: Das ehemalige "Neues Landhotel Vogelsberg" in Romrod steht seit Mitte 2016 leer - seitdem ist es, dem Vandalismus ausgesetzt, zu einem "Lost Place" geworden. Der chinesische Betreiber überlässt das Hotel bis heute sich selbst. Interessenten-Vermittlungen der Stadt an den Betreiber verlaufen immer wieder ins Leere. 



Das ehemalige Landhotel war in den 70er Jahren das Vorzeigeobjekt im Vogelsbergkreis. Damals wurde es als Kur- und Kneip-Sanatorium eröffnet und war die Anlaufstelle für alle, die Erholung zu ihrem Alltag suchten. Im Jahre 2009 übernahm dann ein chinesischer Betreiber - danach nahm das Schicksal des Hotels seinen Lauf. "Es wurde eigentlich nichts mehr getan, um das Hotel aufzuwerten", sagte uns Bürgermeisterin Birgit Richtberg in einem Interview im Herbst 2019.

Interessent hat Kontakt aufgenommen

Bei der jüngsten Stadtverordnetensitzung verkündete die Bürgermeisterin, dass die Stadt einem Interessenten die Kontaktdaten zum chinesischen Eigentümer vermittelt habe. Doch das sei nichts Neues, denn in der Vergangenheit war es schon öfter so, dass die Stadt den Kontakt nach China vermittelte, so die Bürgermeisterin auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage. Doch fünf Jahre nach dem Aus hat sich immer noch nichts getan. 

"Es ist traurig, was aus dem Gebäude geworden ist", gibt die Bürgermeisterin zu. Doch der Stadt seien weiterhin die Hände gebunden: "Solange von dem Gebäude keine Gefahr ausgeht, können wir als Behörde nichts tun", erzählt sie uns. 

SPD will chinesische Botschaft ins Boot holen

Die Romröder SPD fordert nun allerdings, "alle erdenklichen Möglichkeiten zu nutzen, um diesen Missstand endlich zu beseitigen". Der Vorschlag: "Offiziell die chinesische Botschaft in Berlin und/oder das Generalkonsulat in Frankfurt zu bitten, auf den Eigentümer entsprechend einzuwirken, sich aktiv an der Beseitigung des Schandflecks zu beteiligen." Denn das Ärgernis aller Romröder und die hohen Kosten fordern ein vernünftiges Konzept, wie mit dem Landhotel zukünftig verfahren werden soll, schreibt die SPD in einer Pressemitteilung. "Die SPD Romrod fordert die städtischen Gremien auf, in diesem Sinne tätig zu werden."



Richtberg findet diesen Vorschlag gut, "wir sollten alles probieren". Doch das würde auch viel Kraft und Energie kosten. "Die Frage ist dann, ob sich danach an der Situation etwas ändert. Was kommt dabei heraus?"

Die Bürgermeisterin erklärt, dass es bereits Aussagen vom Eigentümer gab, das Objekt selbst neu zu entwickeln. Doch auch dies lief bislang immer ins Leere. Ärgerlich für die Stadt Romrod, die Ideen hätte, um den Schandfleck in Romrod aufzuwerten. "Es ist ein Objekt, aus dem man etwas machen kann. Beispielsweise barrierefreies Wohnen." Doch bislang bleibt der Stadt nichts anderes übrig, als immer wieder den Kontakt zum Betreiber zu suchen und herzustellen. In der Hoffnung, dass sich irgendwann an der Situation etwas ändert. (Luisa Diegel) +++

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