Start von Betroffenenbeirat dreier Bistümer
Bischof Bätzing: "Aufarbeitung von Missbrauch wird die Kirche verändern"
Symbolbild: pixabay
19.02.2021 / REGION -
"Missbrauch bestimmt derzeit das Bild der Kirche in der Öffentlichkeit. Dessen notwendige Aufarbeitung wird die Kirche verändern", lautete die gewichtige Prognose des Limburger Bischofs Dr. Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz zum Start eines neu eingerichteten Betroffenenbeirats zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. Für die Gründung des neuen Gremium der drei Bistümer Fulda, Limburg und Mainz haben die drei Bischöfe Betroffene von sexueller Gewalt öffentlich eingeladen, in dieser Institution zur Aufarbeitung mitzuwirken.
Bischof Dr. Georg Bätzing erläuterte Ziel, Zweck und Besetzung sowie die Hintergründe des gemeinsamen Betroffenenbeirats in einer Video-Pressekonferenz am Donnerstagvormittag. Notwendig sei ein Kulturwandel in der Kirche, sagte Bischof Bätzing. Dr. Caspar Söling, der Bischöfliche Beauftragte für die Umsetzung der Ergebnisse des Projektes "Betroffene hören-Missbrauch verhindern" im Bistum Limburg, präzisierte die Umsetzung der mehr als 60 Maßnahmen, die rund 70 Expertinnen und Experten in einem umfassenden Projekt erarbeitetet hatten. Der Beirat werde selbständig Arbeitspläne erarbeiten und umsetzen. "Wir müssen sichtbar machen, welche Faktoren Missbrauch bisher ermöglicht haben und dafür Betroffene als Akteure in Fragen der Aufarbeitung und Prävention gewinnen und wahrnehmen", so der Bischof. Viele von ihnen seien erstaunlicherweise dazu bereit, in der Kirche mitzuarbeiten und sich mit ihren schrecklichen Erfahrungen einzubringen.
"Wir sind nicht dazu da, um uns zu schonen, sondern um uns zu fordern!"