Ausbau Erneuerbare Energien

Bürgermeister Walter Glänzer: "Die selbstgemachte Klimaneutralität"

Bürgermeister Walter Glänzer (CDU) setzt auf Erneuerbare Energien in der Gemeinde Neuenstein
Archivbild: Gerhard Manns

18.02.2021 / NEUENSTEIN - "Seit mehr als zehn Jahren baut die Gemeinde Neuenstein ihre Kapazitäten im Bereich der Erneuerbare Energie kontinuierlich aus." Das schreibt Bürgermeister Walter Glänzer (CDU) in einer Pressemitteilung. Er fordert: "Wir könnten in Deutschland deutlich günstiger und viel ökologischer die Energiewende umsetzen, wenn Anlagen vor Ort mit kurzen Wegen besser und intensiver gefördert würden. Energie ist zu wertvoll und zu teuer, um Netzverluste von mehr als fünf Prozent klaglos hinzunehmen. Selbstverständlich brauchen wir zur absoluten Versorgungssicherheit ein gutes Verteilnetz. Aber auch für das gilt möglichst kurze Wege", schreibt Gläner und kritisiert die Bundesnetzagentur: "Leider sehen das die verantwortlichen der Bundesnetzagentur aus welchen Gründen auch immer oft völlig anders."


"80 Prozent des erzeugenten Stroms verbrauchen wir vor Ort"

Die gemeindlichen Anlagen hätten im vergangenen Jahr rund 90.000 Kilowattstunden Strom erzielt. "Wir nutzen damit die vorhandene Bausubstanz, die es fast in jeder Gemeinde im ländlichen Raum zur Genüge gibt. Aus ökologischer Sicht kein zusätzlicher Flächenverbrauch von landwirtschaftlichen Flächen oder gar das Abholzen von Waldflächen. Für die dauerhaft wirtschaftliche Machbarkeit sind Projekte wie die Photovoltaikanlage auf der Kläranlage in Gittersdorf unerlässlich. 80 Prozent des erzeugenten Stroms verbrauchen wir vor Ort ohne Netzbelastungen. Die im Jahr 2020 zusätzlich installierte Anlage auf dem Dach der Gemeindeverwaltung in Aua ist auf ähnliche Werte ausgelegt", schreibt der Rathauschef weiter.

Wärmedämmung und Gasversorgung


"Nach dem wir die ersten Bausteine zu unserer selbstgemachten Klimaneutralität, die als einzigem Wermutstropfen wetterabhängig ist, ergänzen wir diese durch weitere Maßnahmen. Etwa mit Wärmedammmaßnahmen zum Beispiel in den Kindergärten, mehrzweckhalle oder der gemeindeverwaltung soll der Energieverbrauch um weitere 30 Prozent reduziert werden. Glänzer möchte auch emissionsärmere Technologien wie Gasheizungen anbieten. "Leider ist die Gasversorgung in weiten Teilen unseres Landkreises nicht vorhanden. Der notwenige Ausbau von Gasnetzen ist auf Grund fehlender finanzieller Anreize nicht wirtschaftlich, so die Auskunft des Netzbetreibers. Intelligente Steuerungen lassen auf sich warten zum Beispiel Smart Metering. Das bringt viele Millionen Kilowattstunden Ersparnis auch im Privaten", schreibt Glänzer.

"Wir werden weiter auch mit eigenen Ideen und Möglichkeiten und unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit unsere Klimaneutralität vorantreiben. Dass es notwendig ist, haben die letzten Jahre mehr als eindeutig gezeigt. Jeder kann etwas zur notwendigen Kohlenstoffdioxid-Reduzierung tun", schreibt Walter Glänzer in der Pressemitteilung abschließend. (Hans-Hubertus Braune / pm) +++

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