Erste Zahlen zum Geschäftsjahr 2020
Sparkasse Fulda: Bilanzsprung erstmals auf über vier Milliarden Euro
Fotos: Sparkasse Fulda
16.02.2021 / FULDA -
Auch die Sparkasse Fulda blickt auf ein außergewöhnliches Jahr 2020 zurück. Galt es doch als führender Finanzpartner der Region das gewohnte Dienstleistungsspektrum anzubieten und weiterzuentwickeln und sich obendrein auf die enormen Herausforderungen der "Corona"-Krise einzustellen. Vorstandsvorsitzender Uwe Marohn zieht eine vorläufig positive Bilanz: "Wir haben in Anbetracht der Umstände gute Geschäftszahlen zu verzeichnen, wissen zugleich um die vielen Unwägbarkeiten der vor uns liegenden Monate." Auch im Sparkassengeschäft habe das "Corona"-Virus den einen oder anderen Abdruck hinterlassen und außerdem Entwicklungen beschleunigt, die sich in den Jahren zuvor bereits angedeutet hatten.
Getragen wurde die Geschäftsentwicklung insbesondere durch deutlich gestiegene Kundeneinlagen. Sie erhöhten sich um fast 240 Millionen Euro (circa acht Prozent) auf über 3,3 Milliarden Euro. Vorstandsmitglied Christian Markert: "Das ist ein im Mehrjahresvergleich deutlich überdurchschnittliches Wachstum, das die Bilanzsumme der Sparkasse erstmals über vier Milliarden Euro klettern ließ." Die Menschen agierten angesichts der belasteten wirtschaftlichen Gesamtsituation vorsichtig, schöben Konsum auf und legten stattdessen Geld zurück. Ein großer Teil davon landete erneut in Wertpapierdepots. Die Kundinnen und Kunden kauften für mehr als 290 Millionen Euro Aktien, Investmentfonds oder Schuldverschreibungen. Den Kurssturz im Frühjahr holten die Aktienbörsen im Jahresverlauf wieder auf. Am Jahresende lagen Wertpapiere mit einem Kurswert von 898 Millionen Euro in den Depots der Sparkassenkundschaft, und damit über sieben Prozent mehr als noch zu Jahresbeginn. Christian Markert: "Immer mehr Anleger entdecken Aktien und Fonds für sich, um mit akzeptablen Risiken bei entsprechend guter Streuung langfristig eine positive Rendite zu erzielen."
Auf das gewerbliche Kreditgeschäft der Sparkasse wirkten unterschiedliche Einflüsse. Einerseits dämpfte der konjunkturelle Einbruch im Frühjahr die Investitionsbereitschaft in zahlreichen Branchen und damit deren Finanzierungsbedarf. Andererseits galt es mit zahlreichen Kunden kurzfristige individuelle Lösungen zu finden, um Liquidität zu sichern und Umsatzeinbußen zu kompensieren. Die Sparkasse stellte hierfür eigene Mittel bereit, ebnete den Weg für die zinsvergünstigten "Corona"-Hilfsprogramme der KfW-Bank und vereinbarte bei Bedarf Zins- und Tilgungsaussetzungen. Insgesamt stiegen die Darlehenszusagen an Unternehmen und Selbstständige im Vorjahresvergleich um 21 Prozent auf 226 Mio Euro. "Von größeren Kreditausfällen blieb die Sparkasse im vergangenen Jahr verschont", blickt Vorstandsvorsitzender Uwe Marohn zurück. Viele Unternehmen hätten in den Vorjahren vorausschauend Rücklagen für Krisen gebildet. Allerdings stehe der Wirtschaft vermutlich ein längerer Erholungsweg bevor. Die Darlehenszusagen an Privatkunden erhöhten sich nicht zuletzt dank der anhaltenden Sonderkonjunktur im Wohnungsbau um 13 Prozent auf 135 Millionen Euro.
Selbst bei den privaten Girokonten sei das Online-Banking mittlerweile der Normalfall (Quote: 64 Prozent), mehr als 47.000 Kunden nutzten das elektronische Postfach. Deutliche Zuwachsraten verzeichnete auch das kontaktlose Zahlen im Handel mit Sparkassen-Card oder Smartphone. Horst Habermehl "Unsere Sparkasse hat die Weichen für Online- und Mobile-Banking sowie neue Zahlungstechniken schon früh gestellt. Den durch "Corona" ausgelösten Digitalisierungsschub aber hätten wir selbst mit den besten Werbekampagnen nicht hinbekommen."
"Den Geschäftsbetrieb in einem Ausnahmejahr wie 2020 so gut wie möglich weiterlaufen zu lassen, war nur mit sehr viel Flexibilität, Engagement und Verständnis bei Kunden und Mitarbeitern möglich", so Vorstandsvorsitzender Uwe Marohn. Mit seinen Vorstandskollegen freut er sich auf hoffentlich bald wieder "normale" Zeiten. "Das persönliche Gespräch gehört einfach zur DNA der Sparkasse." (pm) +++