"Komplett bei Null angefangen"

Regionaler Fußballschnaps im Handel: Marius Schuster und sein "Kurvenfeuer"

Kurvenfeuer - ein ganz besonderer Schnaps aus der Region.
Fotos: Yannik Overberg

19.06.2021 / FULDA - Immer am Ball bleiben, auch wenn es Rückschläge gibt: Diesen Ehrgeiz hat Marius Schuster gepackt. Er kreierte "von der Pike auf" den Rumlikör "Kurvenfeuer". Damit erfüllte er sich einen Traum. "Mein Fußballschnaps ist von Fans für Fans. Entstanden ist die Idee vor fünf Jahren. Inzwischen ist die zweite Ladung mit 1.200 Flaschen angekommen. Einige stehen jetzt in den Supermarktregalen", erklärt der 29-Jährige im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.



Schuster entschied sich nach der Schule für eine Ausbildung als Industriekaufmann bei einer Schnapsbrennerei in Fulda. 2014 lernte er aus, ein berufsbegleitendes Studium an der Richard-Müller-Schule folgte. "Da habe ich bereits gemerkt, dass ich etwas eigenes Aufbauen möchte." Seine Projekt- und Bachelorarbeit beschäftigte sich genau mit diesem Thema. "Ich musste mir natürlich erstmal die passende Rezeptur zusammenstellen und überlegen, welche Rohstoffe ich benötige." Kostproben anderer Liköre standen somit erstmal auf der Agenda.

"Kurvenfeuer": Schritt für Schritt zum Ziel  

Die Frage nach dem Image stand als Nächstes im Raum: "Im Fußball kenne ich mich gut aus - es ist ein besonderes Gefühl, ein Spiel zusammen anzuschauen. Was passt da besser, als in der Runde ,Kurvenfeuer' zu trinken?", so der Gründer. Bis diese Vorstellung des finalen Produktes jedoch Realität werden konnte, erforderte es viel Durchhaltevermögen und Fleißarbeit. "Den ersten Entwurf habe ich einfach mit Word und Excel selbst bedruckt, das Bild dann so gut es ging bearbeitet und Schriftzüge hinzugefügt." Mithilfe von Tutorials habe er sich immer mehr Wissen angeeignet. "Eine Marketing-Firma ist einfach zu teuer. Hinter meinem Projekt steckt eben kein Riesenkonzern", konstatiert Schuster.

Positive Resonanz

Die Mühe hat sich gelohnt. Den Schnaps aus einer Kombination aus brasilianischem und kubanischem Rum gibt es in zwei Varianten, eine davon mit Chili verfeinert. Die erste Charge mit 500 Flaschen war schnell ausverkauft. Ein weiterer Erfolg: Der Start-up-Unternehmer hat dieses Jahr zwei Mal eine Auszeichnung des DLG GOLD erhalten und den Wettbewerb bei der Frankfurt International Trophy gewonnen. "Es gibt einem das Selbstbewusstsein, dass man auf dem richtigen Weg ist. Man selbst ist von seinem Produkt natürlich überzeugt, aber wenn unabhängige Institute dein Produkt mit Goldmedaillen ehren, dann ist das nochmal eine ganz andere Liga."

Corona sorgt für Verzögerungen

Rückblickend sei der Schaffensprozess manchmal schon hart gewesen. "Man fängt einfach komplett bei Null an und es gehen natürlich viele Unsicherheiten einher. Nach der Arbeit habe ich nicht wie andere entspannt Netflix geschaut, sondern stundenlang an meinem Produkt weitergetüftelt." Der 29-Jährige zieht aus seinen bisherigen Erfahrungen Bilanz: Vieles entstehe anfangs durch persönlichen Kontakt zu Geschäftsleuten. Die Corona-Pandemie hat die Bedingungen deutlich erschwert. "Erst war durch die Pandemie die Fußballsaison ins Wasser gefallen und dann machten Lieferanten einem immer wieder einen Strich durch die Rechnung."

"Kurvenfeuer" mit persönlicher Note 

Die Kernaussage von "Kurvenfeuer": Die Liebe zum Sport, das Gemeinschaftsgefühl, sei es zu Hause oder im Stadion - "alles fügt sich wie ein Bild zusammen, und Kurvenfeuer bietet den Rahmen." Das Wichtigste für ihn: Das Produkt sollte eine persönliche Note enthalten, das formt den Charakter. Für Schuster geht die "Kurvenfeuer"-Reise definitiv weiter. "Es ist quasi meine DNA, die da drin steckt." Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich nun selbst überzeugen. In vielen REWE-Supermärkten im Umkreis ist die Spirituose ab sofort erhältlich oder im Internet unter www.kurvenfeuer.com. (Maria Franco) +++

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