Vorbereitungen im Vonderau-Museum
Fastnachtsausstellung: Einblicke in die Eigenheiten der "Fulder Foaset"
Fotos: Stadt Fulda
13.02.2021 / FULDA -
"Udeti – savita!", "Matte-biddel", "Uah – uhh!" oder "Wei – wei!" – was für Außenstehende fremdartig bis kurios klingt, sind für Fuldaer Fastnachter altvertraute "Mutterlaute": Die Schlachtrufe der sogenannten Randstaaten gehören seit vielen Jahrzehnten zur "Fulder Foaset" wie die Fasanenfedern zur Prinzenkappe. Künftig wird auch das Fuldaer Vonderau-Museum diesen Eigenheiten und Besonderheiten des osthessischen Fastnachts-Brauchtums eine eigene Dauerausstellung widmen.
Die Planungen und Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, während der nächsten Fastnachtskampagne 2021/22, die hoffentlich wieder gefeiert kann, soll die Ausstellung in den Räumen im Kellergeschoss des Stadtschloss-Nordflügels eröffnet werden und dort für längere Zeit ihr Domizil bekommen. Jetzt wurden erste Exponate sowie zwei Medienstationen, die eigens für die Fastnachtsausstellung entwickelt wurden, vorgestellt.
Christian Wighardt, der auch stellvertretend für den Fastnachts-"Archivar" Bernd Heil gekommen war, betonte, dass die Fastnachtsgeschichte Fuldas immer auch ein Teil der Stadtgeschichte sei. In den geplanten Museumsräumen im Stadtschloss werde man diese Wechselbeziehung zwischen Stadthistorie und Fastnacht anhand eines Zeitstrahls darstellen. Bei den Exponaten der einzelnen Vereine gehe es nicht um eine Ordensschau, so Wighardt, sondern darum, anhand prägnanter Einzelstücke die Besonderheiten der Randstaaten und ihrer Historie anschaulich zu machen.
Annette Hamperl erläuterte die Idee hinter den Medienstationen. Hier werden insbesondere für den Foaset-Neuling die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte bestimmter Fuldaer Fastnachtsbräuche erläutert. Aber auch altgediente Fastnachter werden in den 156 Stichworten des Glossars noch Entdeckungen machen können wie zum Beispiel die Fuldaer Klapphornverse (Vorläufer der Büttenreden), den Brauch des Fastnachtshuhns oder die Vereins-Patenschaften (ein älterer Fastnachtsverein wird jeweils "Pädder" für eine Neugründung). Die Beiträge der Randstaaten sowie der FKG sind mit vielen Illustrationen bebildert, die die Lektüre spannend und unterhaltsam zugleich machen.
Dr. Verse ergänzte, dass der eigentliche Plan, diese Medienstationen in Form einer kleinen Sonderausstellung zum Höhepunkt der Fastnachtssaison im Vonderau-Museum als kleines Dankeschön für die bisher von allen Seiten geleistete Unterstützung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wegen der pandemiebedingten Beschränkungen leider ausfallen müsse. "Die jetzige Präsentation soll daher nun zumindest den aktuellen Stand der Planungen wiedergeben und als kleiner Motivationsschub und zur Information aller Unterstützer dienen", erläuterte der Museumsleiter. Zugleich kündigte er dann, dass die Informationen aus der Medienstation zu den Randstaaten in Kürze auch online abrufbar sein werden. (pm) +++