Unfassbare Tat
Nach Schuss-Attacke: Turmfalke erfolgreich ausgewildert
Fotos: Gerhard Manns
13.02.2021 / RONSHAUSEN -
Warum wird auf einen Vogel in freier Wildbahn geschossen? Diese Frage stellt sich auch Falkner Michael Schanze aus Haunetal (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) immer wieder. Zwischen fünf bis acht solcher Fälle hat der hauptamtliche Falkner aus den Landkreisen Fulda, Schwalm-Eder und Hersfeld-Rotenburg zu betreuen. Nach dem Fund werden die Tiere zunächst medizinisch behandelt und dann kontinuierlich wieder an die Natur herangeführt. Am Freitag wurde bei klirrender Kälte ein Turmfalke in Ronshausen wieder in die freie Wildbahn entlassen.
Vorsätzliches Vorgehen - Polizei ermittelt
Es handelt sich dabei den Erkenntnissen nach, um eine vorsätzliche Tat - deshalb erstattete der Falkner auch Anzeige bei der Rotenburger Polizei: "Der Schuss wurde mit Vorsatz auf den Turmfalken abgefeuert. Aufgrund der schweren Verletzungen am Flügel wird davon ausgegangen, dass sich der Vorfall in der Nähe des Fundortes ereignet hat. Das macht die Arbeit für die Polizei einfacher, zudem haben sie auch das abgefeuerte Projektil gesichert", ergänzt der hauptamtliche Falkner.
In den vergangenen vier Wochen übernahm Schanze zwar die Betreuung des Falken, eine besondere Nähe entwickelte er aus einem bestimmten Grund allerdings nicht: "Man darf nicht vergessen, dass wir es mit Wildtieren zu tun haben. Nach einer gewissen Zeit sollen sie auch wieder in die freie Wildbahn entlassen werden. Bei einer zu großen Bindung mit dem Menschen kann es zu Problemen im freiheitlichen Leben des Tieres kommen."