Trister Rosenmontag, wie vor 30 Jahren
Weggefährte von Prinz Franz L. erinnert sich: "Er hat das Beste daraus gemacht"
Fotos: privat (4)
15.02.2021 / FULDA -
Ob Köln, Mainz, Düsseldorf oder eben Fulda: die Foaset fällt in diesem Jahr aus. Das bedeutet, dass deutschen Narren nicht nur auf Sitzungen und Prinzenproklamationen, sondern auch auf den Höhepunkt jeder Kampagne – den Rosenmontagsumzug – verzichten müssen. Die Narren tragen Trauer. Vor 30 Jahren, fast das gleiche Szenario. Aufgrund des 1. Golfkriegs und Angst vor Anschlägen fand eine abgespeckte Kampagne statt, der Rosenmontagsumzug fiel aus – deutschlandweit. In Fulda betraf dies die Kampagne von Franz Bittner, besser bekannt als Jubelprinz Franz von Buchmoor L.. Sein langjähriger Freund und Weggefährte Günther Elm erinnert sich.
Bereits im Jahr 1999 verstarb Franz Bittner, acht Jahre, nachdem er zum Prinzen der Fuldaer Karnevalgesellschaft gekürt wurde. "Franz war ein Seelenmensch, stets zuverlässig und ein Freund, wie man es sich nur wünschen kann", sagt Günther Elm über seinen Weggefährten. Über 40 Jahre standen die beiden gemeinsam als Fastnachtssänger auf der Bühne und traten häufig im Duett auf. Dass ausgerechnet Franz Bittner, der Jubelprinz, auf eine ausgelassene Kampagne, aufgrund eines Kriegs, weit entfernt, verzichten musste, bedauert Elm.
Einen bleibenden Eindruck hat Prinz Franz von Buchmoor L. trotzdem hinterlassen. 1962 gründete er die Fastnachtssänger mit. Ein Lied erinnert besonders an den "unheimlich sympathischen Mann". Inspiriert von der "goldenen Stimme aus Prag" dichtete Elm ein Lied von Karel Gott um und nannte es "Für uns Zwei". Noch heute wird dieses Lied gespielt und erinnert an den Jubelprinzen.
1992 fand die Fastnacht, wie man sie kennt, wieder statt. Und auch in 2022, so Gott will, soll dies wieder so sein. Ganz im Sinne von Prinz Franz von Buchmoor L. soll gesungen werden, über die Grenzen von Fulda hinaus. "Denn Franz war ein Volkssänger, ob Bassbariton, Operette oder Schlager." (Franziska Vogt) +++