Bundesverdienstkreuz erster Klasse

Hohe Auszeichnung für Franz Erhard Walther durch Bundespräsident Steinmeier

Franz Erhard Walther ist nicht arm an Auszeichnungen - jetzt kommt noch das Bundesverdienstkreuz erster Klasse dazu
Foto:Carina Jirsch

12.02.2021 / FULDA/BERLIN - Ehre, wem Ehre gebührt: Der Fuldaer Künstler Franz Erhard Walther wird mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. Die Würdigung samt Urkunde und Orden soll dem 81-jährigen Ausnahmekunstschaffenden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen eines Festaktes in Berlin verliehen werden, sobald es die Corona-Pandemie zulässt. Das hat ihm der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier(CDU) schriftlich diese Woche mitgeteilt. Bouffier hebt in seinem Brief die künstlerische Bedeutung Walthers für die deutsche Gegenwartskunst hervor und würdigt seinen stets weiter entwickelten künstlerischen Ansatz, der den Betrachter aktiv in sein Werk einbezieht. Nach OSTHESSEN|NEWS-Informationen hat der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU) Walther für die Auszeichnung vorgeschlagen.



Der gebürtige Fuldaer Franz Erhard Walther ist unter anderem Träger des Goldenen Löwen der Venedig-Biennale 2017 als bester Künstler und hat zahlreiche weitere Auszeichnungen für sein unverwechselbares künstlerisches Schaffen bekommen. So wurde ihm wenige Wochen nach der Biennale auch der renommierte Aachener Kunstpreis verliehen. Zuletzt hatte seine Ausstellung "Shifting perspectives" im Haus der Kunst in München breite Publikumsresonanz und Medienbeachtung hervorgerufen.

Walther ist international renommiert für seine konsequente Abkehr von der klassischen malerischen Tradition hin zu einem eigenen partizipativem Werksbegriff, in dem sich Malerei, Skulptur und Architektur verbindet. Stoff wurde schon früh sein bevorzugtes künstlerisches Material, mit dem er zahlreiche Aktivierungsobjekte schuf, die erst durch den Betrachter "zum Leben erweckt" werden. "Ich fing an, mit Materialien zu experimentieren, mit Papierklebungen und Nesselstoffen. Ich wollte den Malprozess durch einen Materialprozess ersetzen", hat Walther selbst die künstlerische Intention seiner Anfänge beschrieben.   

Franz Erhard Walther hat auch in seiner Heimatstadt Fulda, in die er nach Ende seiner Lehrtätigkeiten in Hamburg zurückgekehrt ist, wichtige künstlerische Zeichen im öffentlichen Raum gesetzt, die frei zugänglich sind. Angefangen mit den fünf "Raumforen für Fulda" aus den Jahren 1970/71 und 1993/94, für die am Stadtschloss, dem Dom, der Michaelskirche, vor dem Paulustor und am Frauenberg gravierte Stahlplatten verlegt und nach sechs Richtungen ausgerichtet wurden, bis zur Gestaltung eines Banners mit den Schriftzügen "Raum" und "Zeit" am Palais Buttlar in der Tourismus-Information im August letzten Jahres. Ein Statement des Künstlers zu seiner neuen hohen Auszeichnung konnten wir bislang leider nicht einholen, liefern es gegebenenfalls hier nach. (ci)+++

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