Betreiber von Zuckerfeld und Wasserkuppe

Frust am Skilift hält an: "Ein traumhafter Winter - und man hat uns lahmgelegt"

Ortwin und Harald Jörges betreiben den Skilift am Zuckerfeld bereits in der zweiten Generation
Fotos: Carina Jirsch

11.02.2021 / REGION - Ein traumhafter Winter und dennoch sind die Pisten leer - aufgrund der Corona-Maßnahmen ist es den Liftbetreibern nicht erlaubt zu öffnen. Das nur wenige Monate lange Saisongeschäft kann nicht stattfinden - die guten Wetterbedingungen sind da zusätzliches Salz in der Wunde. OSTHESSEN|NEWS hat mit den Anbietern in der Rhön gesprochen. 



"Aktuell haben wir die besten Voraussetzungen und Schnee vom Feinsten. Wir hätten jetzt schon 50 Betriebstage gehabt und das ohne Einsatz von Schneekanonen. Uns sind die Hände gebunden. Wir stehen hilflos da und man hat uns lahmgelegt" so Harald Jörges. Gemeinsam mit seinem Bruder Ortwin und einer weiteren Familie betreibt er den Skilift am Zuckerfeld. 

Das Verbot trifft sie vor allem emotional. Bereits in der zweiten Generation führen die Familien Jörges und Schneemann das Ausflugsziel in der Rhön, die Dritte steht schon bereit. Sie seien traurig und haben so etwas noch nie erlebt: "Es gab viele Winter, die eigentlich keine waren. Jetzt bei solchen Bedingungen einen behördlichen Stopp zu haben tut uns unheimlich weh", so Jörges weiter. Ein Skilift könne maximal zwei bis drei Monate im Jahr laufen. Letztes Jahr habe man naturbedingt einen Ausfall gehabt und nun das. "Dies ist der vielleicht der beste Winter seit zehn Jahren, aber wir können nicht."

"Wir denken schon ans Sommergeschäft"

Auch auf der Wasserkuppe geht nichts. In der Ski- und Rodelarena findet man nur vereinzelt Menschen - die Lifte stehen. Die Enttäuschung ist auch bei Betriebsleiter Florian Heitmann groß: "Wir hätten jetzt eigentlich einen Jahrhundertwinter mit Betrieb seit Mitte Dezember - so viel, wie in den letzten Jahren nicht mehr. Es ist wirklich schade." An der Märchenwiese hat man mit der Saison bereits so gut wie abgeschlossen. Ob nach einer Lockdownverlängerung nochmal ein Skibetrieb möglich ist bezweifelt Heitmann: "Es ist die Frage, ob sich das überhaupt lohnt und natürlich auch, wie das Wetter bis dahin ist. Hier auf der Wasserkuppe sind wir im Kopf eigentlich schon beim Sommergeschäft." 

Harald Jörges vom Skilift am Zuckerfeld denkt, dass mit einem passenden Hygienekonzept ein sicheres Ski-Erlebnis möglich ist. "Wenn wir 100 Leute hier hätten, wären rund 50 auf der Piste und 50 am Lift, ich denke da würde sich keiner zu nah kommen", so der Betreiber. Was die Politik in den kommenden Wochen daraus macht, wird sich zeigen. (Michelle Kedmenec) +++

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