Aufgeben ist keine Option!

Eugen Schneider (63) will leben: Familienvater sucht einen Stammzellspender

Eugen Schneider (63) aus Bebra sucht dringend einen genetischen Zwilling. Sein Wunsch: Er will gemeinsam mit seinem Enkel Luan Ocean dessen dritten Geburtstag feiern.
Fotos: privat

10.02.2021 / BEBRA - Eugen Schneider hat Blutkrebs. Nur ein passender Stammzellspender, ein sogenannter "genetischer Zwilling", kann das Leben des 63-jährigen Bebraers retten. Seine Familie und Freunde setzen alle Hebel in Bewegung, um ihm eine zweite Chance auf Leben zu schenken. Doch das gestaltet sich in Zeiten von Corona und Lockdown als schwierig: Eine großangelegte Typisierungsaktion vor Ort ist aktuell nicht möglich.



Zum zweiten Mal hat das Schicksal bei Eugen Schneider, der sich selbst als einen lebensfrohen und geselligen Familienmenschen beschreibt, knallhart zugeschlagen: Vor elf Jahren bekam er die Diagnose Hodenkrebs. "Es war für alle ein Gefühl von Todesangst, als wenn einem jemand den Boden unter den Füßen wegzieht und man von jetzt auf gleich seinen ganzen Lebenshalt verliert", berichtet seine Frau Gabi.

Eine echte Kämpfernatur

Es war ein langer und steiniger Weg, aber Eugen Schneider ist eine Kämpfernatur: Mit dem Rückhalt von Familie und Freunden hat er den Krebs letztendlich besiegt. Der Moment, als er vor zwei Jahren Opa geworden ist, war für ihn unbeschreiblich. Er genießt das neue Familienglück in vollen Zügen. Kein Krankenhaus, keine Schmerzen, keine Medikamente: einfach nur eine schöne, unbeschwerte Zeit. Genau das, was sich der Bebraer immer gewünscht hat.

Doch dann, vor vier Wochen, die erschütternde Nachricht: Der Krebs ist zurück. Der 63-Jährige hat die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs erhalten. Höchstwahrscheinlich ausgelöst durch die Chemotherapien der ersten Krebserkrankung. Doch dieses Mal werden kräftezehrende Chemotherapien nicht ausreichen. Nur ein passender Stammzellspender kann sein Leben retten. Seine Familie ist verzweifelt und hilflos.

Online-Hilfsaktion gestartet

Alexandra Woschek und Julia Fernau, enge Freunde der Familie, haben kurzerhand eine große Online-Aktion organisiert, bei der sich deutschlandweit Spender für Eugen Schneider und andere Patienten registrieren lassen können. "Wir haben Hilfe bei der Organisation DKMS gesucht", erzählt Alexandra Woschek. Als Schirmherr der Aktion konnte Bebras Ehrenbürger Wolfgang Schneider gewonnen werden, der es seit Jahrzehnten mit Erich Kästner hält: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

Eugen Schneider schöpft neuen Mut. Nach dem anfänglichen Schock hat er den Kampf wieder aufgenommen: "Aufgeben ist keine Option für mich. Es kann nur einen einzigen Weg geben und der heißt: mit Hoffnung vorangehen", sagt er.

Am meisten vermisst der 63-Jährige seinen zweijährigen Enkel Luan Ocean, seine Frau Gabi und seine beiden Kinder Miriam und Sebastian. Leider darf ihn seine Frau nur alle zwei Wochen für eine halbe Stunde im Krankenhaus besuchen. Mit Telefonaten und Videos halten sie Kontakt. Er kämpft weiter, denn er hat zwei große Wünsche: "Mein Ziel ist es, an Luan Oceans drittem Geburtstag mit ihm zu feiern und im Garten mit ihm Fußball spielen zu können. Zudem möchte ich meiner Lieblingsinsel Föhr einen Besuch abstatten."

Doch alleine kann er den Kampf nicht gewinnen. Nur eine Stammzelltransplantation kann Eugen Schneiders Leben retten. Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann sich über https://www.dkms.de/de/eugen ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden. Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und anschließend per Post zurücksenden, damit die Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. (Stefanie Harth) +++

Aufgeben ist für den Bebraer, der an Blutkrebs erkrankt ist, keine Option.

Ist Schirmherr der Online-Hilfsaktion: Bebras Ehrenbürger Wolfgang Schneider

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