Spagat zwischen Kunst und Politik

Mit Schwung ins Stadtparlament: Amy Petzel (19) kandidiert für die SPD

Amy Sabrina Petzel (19) will Politik aktiv mitgestalten und Einzug in die Bad Hersfelder Stadtverordnetenversammlung halten.
Fotos: privat

11.02.2021 / BAD HERSFELD - Sie ist jung, eloquent, politisch engagiert und tritt konsequent für Nachhaltigkeit ein: Amy Sabrina Petzel will Politik aktiv mitgestalten und Einzug in die Bad Hersfelder Stadtverordnetenversammlung halten. Die Chancen stehen nicht schlecht: Auf Platz vier rangiert die 19-jährige Studentin auf der Kandidatenliste der hiesigen SPD zur Kommunalwahl am 14. März.



Das Referendum der Briten und die ein knappes Jahr später beginnenden Verhandlungen zum Brexit in Brüssel, die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten 2016, als sich Donald Trump gegen Hillary Clinton durchsetzte, sowie die Rolle der EU: Die Sorgaerin hat sich bereits im Jugendalter für Ereignisse interessiert, die die Welt bewegen. "Besonders zugesagt haben mir die Kernthemen der SPD – ich habe gemerkt, dass ich mit den Wertvorstellungen der Sozialdemokraten konform gehe", sagt Amy Petzel. Kein Wunder also, dass sie sich 2017 dazu entschlossen hat, sich bei den Jusos zu engagieren.

Sprachrohr der Jugend


Seit 2019 ist sie stellvertretende Vorsitzende der Jusos Hersfeld-Rotenburg, Revisorin bei den hessischen Jungsozialisten und SPD-Mitglied. Als "authentisches Sprachrohr" der jungen Generation in den Reihen der Genossen sieht sich Amy Petzel, die an der Uni in Kassel Kunstwissenschaften und Politikwissenschaften studiert. "Jeder junge Mensch sollte die Chance ergreifen, um seine Zukunft politisch mitzugestalten. Ich wollte nicht immer nur zusehen, sondern selber Einfluss nehmen für mich und andere junge Menschen. Dadurch habe ich viel über politische Arbeit und deren Hintergründe erfahren", betont sie. Nachhaltigkeit sei beispielsweise ein "Riesen-Thema".

Mit Blick auf ihre Heimatstadt meint sie: "In puncto Ausbau des Radwegenetzes und der Bildungsmöglichkeiten sehe ich Nachholbedarf." Als aktive Mitstreiterin der Fridays-for-Future-Bewegung zeigt sie sich erfreut darüber, dass die Stadtverordnetenversammlung im September 2020 den "Klimanotstand" beschlossen und damit anerkannt hat, dass bloßes Reden über die Klimakrise nicht hilft, sondern auf kommunaler Ebene konkret angegangen werden muss. "Jetzt gilt es, am Ball zu bleiben", sagt die 19-Jährige.

Eine Schwäche für Rembrandt


Größten Respekt zollt Amy Petzel einem der bedeutendsten Politiker der Bundesrepublik Deutschland – nämlich Willy Brandt, dem Widerstandskämpfer, Bundeskanzler und der Ikone der Sozialdemokratie. Sehr zu schätzen gelernt hat sie den heimischen SPD-Landtagsabgeordneten und Landratskandidaten Torsten Warnecke. "Er ist immer präsent und sehr ambitioniert: Torsten ist ein sehr ehrlicher und realistischer Mensch, dem man uneingeschränkt vertrauen kann."

Eine Schwäche hat die Studentin der Kunst- und Politikwissenschaften für den Meister des "niederländischen Lichts", Rembrandt van Rijn, sowie für den Begründer der modernen Malerei, Vincent van Gogh. Amy Petzel sieht eine Verbindung zwischen Kunst und Politik: "Viele Künstler verarbeiten – manchmal auch unbewusst – einschneidende politische Ereignisse."

Apropos einschneidende Ereignisse: Seit Sommer hält Bearded Collie "Pünktchen" Familie Petzel gewaltig auf Trab. "Er ist noch nicht mal ein Jahr alt, hat uns aber schon fest im Griff", berichtet die SPD-Kandidatin augenzwinkernd. "So halten wir uns immerhin – auch bei schlechtem Wetter – fit." (Stefanie Harth) +++

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