Aufs Prinzip Hoffnung setzen

FWG-Fraktion hat nachgehakt: Wie ist der Planungsstand bei den Festspielen?

In Zeiten von Corona: Wie geht es weiter mit den Bad Hersfelder Festspielen.
Archivfoto: O|N / Erich Gutberlet

02.02.2021 / BAD HERSFELD - Wie geht es weiter mit den Bad Hersfelder Festspielen in Zeiten von Corona? Der Kartenvorverkauf ist bereits Anfang Dezember gestartet. Auf dem Spielplan stehen "Der Club der toten Dichter", "Goethe" und "Momo". Jetzt hat die hiesige FWG-Fraktion die jüngste Sitzungsabsage des Ausschusses für Bildung und Kultur zum Anlass genommen, sich in einem Telefonat mit der kaufmännischen Leiterin der Festspiele, Andrea Jung, über den aktuellen Planungsstand zu informieren.



"Nach dem Gespräch können wir hoffnungsvoll und zuversichtlich nach vorne blicken", teilt die FWG mit. "Die Festspielverantwortlichen sind mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, welchen sie aber mit einem sehr gut durchdachten Maßnahmenkatalog begegnen wollen."

Unter anderem seien reduzierte Besucherzahlen von rund 600 Gästen, alternative Zugangswege in die Stiftsruine, keine Pausenzeiten während den Aufführungen sowie "ausgeklügelte Einbahnstraßenwege" hinter der Bühne, um den Begegnungsverkehre der Mitwirkenden zu minimieren, angedacht. Auch die Anmietung von weiteren Gebäuden und Räumen, um die jeweiligen Produktionen trennen zu können, sei bereits vollzogen. Die Beantragung von Sonderförderprogrammen im Rahmen der Pandemie-Hilfe sei angelaufen und die Arbeitsverträge der Mitwirkenden seien "mit Weitblick" gestaltet und unterschrieben worden, berichtet die FWG von ihrem Gespräch mit Andrea Jung.

"Komplettabsage wäre Katastrophe"


"Alle diese Maßnahmen und Gedanken zeigen einmal mehr und sehr deutlich, dass die handelenden Personen verantwortungsvoll mit unserem Leuchtturm und entscheidendem Standortfaktor umgehen. Eine erneute Komplettabsage der Festspiele wäre natürlich eine Katastrophe für Bad Hersfeld insgesamt, den Handel, die Gastronomie und die Hotellerie", sagt Fraktionsvorsitzender Jürgen Richter.

Michael Barth, Mitglied im Ausschuss für Bildung und Kultur, ergänzt: "Uns ist durchaus bewusst, dass wir in der aktuellen Lage auch auf das ‚Prinzip Hoffnung‘ setzen wollen und müssen. Dies haben wir aber bereits über die Fraktionsgrenzen hinaus während den Haushaltsberatungen getan, als wir die finanziellen Mittel für die Saison 2021 bereitgestellt haben."

Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass spätestens im April eine endgültige Entscheidung über die neue Saison fallen müsse – "und zwar vor der Installation des Daches und der Tribüne, da durch diese baulichen Maßnahmen erhebliche Kosten angestoßen werden", betont Stadtrat Hans Vierheller. Welches politische Gremium im April diese Entscheidung nach der Kommunalwahl und vor der ersten regulären Sitzung der neugewählten Stadtverordnetenversammlung im Mai treffen könne, erschließe sich der FWG allerdings zurzeit "noch nicht ganz". (sh) +++

Die Bad Hersfelder Stadtpolitik setzt aufs Prinzip Hoffnung.
Archivfoto: O|N / Carina Jirsch
Auf dem Spielplan stehen „Der Club der toten Dichter“, „Goethe“ und „Momo“.
Archivfoto: O|N / Stefanie Harth

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