Hunderte Festmeter werden gefällt
Klimawandel, Borkenkäfer, Pilze und Bakterien: Viele Bäume sind "mausetot"
Fotos: Dunja Werneburg
04.02.2021 / GEMÜNDEN (FELDA) -
Derzeit herrscht Hochbetrieb in einigen Vogelsberger Wäldern. Aber nicht, weil aufgrund von Corona derzeit viele Spaziergänger unterwegs sind, sondern weil gerade einige Fällarbeiten stattfinden. Unter anderem auch im Wald oberhalb von Ehringshausen in der Gemeinde Gemünden (Vogelsbergkreis). Dort müssen bis zu 500 Festmeter weichen.
Andrea Böcker-Grundmann von Hessen Forst bezeichnet diese Situation als äußert gravierend. Denn etliche Bäume weisen Krankheitssymptome auf und sind nicht mehr zu retten. Doch was ist der Grund dafür? "Die Klimaveränderung, Grundwasserabsenkungen, Borkenkäfer, Pilze und Bakterien sind als Ursache für die absterbenden Bäume derzeit in aller Munde", so Böcker-Grundmann im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Das sei aber vor allem von der Höhenlage abhängig. "Reviere, beispielsweise am Hoherodskopf, melden nicht so gravierende Schäden. In den tieferen Lagen, auf etwa bis zu 350 Meter, ist es schon auffälliger, als im Oberwald."
Mausetote Bäume
Deshalb werden noch in den nächsten zwei Wochen rund im Ehringshausen einige Fällarbeiten stattfinden. Etliche Bäume wurden bereits in den vergangenen Wochen gefällt, viele Bäume mit trockenen Ästen in der Krone oder abfallender Rinde kommen in den nächsten Tagen dran. "Die sind mausetot, da ist nichts mehr zu machen." Doch diese Bäume müssen jetzt gezielt eingeschlagen werden, da sich das Holz noch gut vermarkten lässt. "Später wäre es nichts mehr wert."Die Fällarbeiten im Ehringshäuser Wald haben vor allem Auswirkungen auf die dortige Heinzemanntour, ein Premiumwanderweg über 13 Kilometer. Denn diese ist während der Fällperiode aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen für Spaziergänger und Wanderer gesperrt. (ld) +++