Erfolgreiches Projekt
Nachbarschaftshilfe FWG im Gespräch mit feldatalern Einzelhändlern
Foto: Daniel Wolf
24.01.2021 / FELDATAL -
Das Projekt "Nachbarschaftshilfe Feldatal" besteht seit März 2020 und wurde in den vergangenen sieben Monaten fast täglich gebraucht. Dies ist Anlass für die FWG, einen genaueren Blick auf das gemeinnützige Projekt zu werfen und mit den Einzelhändlern ins Gespräch zu treten. So hat FWG-Mitglied Hans-Dieter Stein mit Andreas Beyeler, dem Marktleiter des kestricher teguts, gesprochen. "Ich freue mich, dass die ‚Nachbarschaftshilfe‘ im letzten Jahr ins Leben gerufen wurde", sagt Beyeler. Er kenne die Situation seiner Kunden ganz genau. Es gebe einige, die den Markt nicht persönlich erreichen können und durch das Hilfsangebot sei es möglich, auch diese mit den gefragten Waren aus seinem Sortiment zu versorgen.
Aufbau und Funktionsweise der Nachbarschaftshilfe erklärt Michael Schneider. Er ist der erste Vorsitzende des Gewerbevereins und Mitglied der FWG. "Die teilnehmenden Händler sowie die rund 15 freiwilligen Fahrer haben sich in einer What's App Gruppe organisiert." Der Händler schreibt bis 13 Uhr in die Gruppe, an wen eine Lieferung erfolgen soll. Noch am selben Tag – zwischen 17 und 19 Uhr – werden die jeweiligen Bestellungen ausgeliefert. Der zeitliche Rahmen ermögliche es, dass sich auch Berufstätige in das Projekt einbringen können. Schneider verrät erfreut: "Ich kenne keine What's-App Gruppe, die so unkompliziert funktioniert." Grundsätzlich könne auch der Bürgerbus für die Auslieferungen genutzt werden. Allerdings würden die Helfer zurzeit ihre privaten PKWs bevorzugen.
Kunden werden gut versorgt
Iris Scharmann vom Edeka-Markt in Köddingen unterhält sich mit FWG-Mitglied Monika Becker. Scharmann freue sich, dass sie ihren Kunden aus Köddingen – und darüber hinaus – ein breites Sortiment bieten kann. Von drei Bäckereien und einer Metzgerei werde der Markt mit frischen Waren beliefert. "Du musst halt einfach etwas anbieten", ist ihr Leitsatz. Immer wieder passe sie ihr Warensortiment an, von montags bis samstags habe ihr Markt geöffnet und auch eine Lieferung nach Hause sei möglich, wenn Kunden nicht mehr persönlich kommen können. Für Joachim Weil – Inhaber von "Kiwis-Markthalle" in Ermenrod – ist es ebenfalls wichtig, dass seine Kunden gut versorgt sind. Im Gespräch mit Monika Becker erklärt er: "Keiner meiner Kunden muss in der Corona-Zeit auf frisches Obst und Gemüse verzichten". Kann ein Kunde nicht zur Markthalle kommen, erledige er dessen Belieferung in Eigenorganisation.Auch über Corona hinaus helfen
Albrecht Stein von der FWG sucht das Gespräch mit Familie Böck, den Inhabern des Edeka-Marktes in Stumpertenrod. Diese betreibt seit mehreren Generationen einen Einzelhandel und versorgt den Ort mit Getränken und Lebensmitteln des täglichen Bedarfs. Brigitte Böck berichtet, dass sie ihren Kunden täglich frische Back- und Wurstwaren – von einem Metzger aus der näheren Umgebung – anbietet. Wenn ihre Kunden nicht selbst zum Einkaufen kommen können, setze sie sich mit André Zylla in Verbindung, der die "Nachbarschaftshilfe" in Stumpertenrod organisiere. Anschließend kümmere er sich – oder ein anderer der 11 freiwilligen stumpertenröder Helfer – um die Auslieferung. Die "Nachbarschaftshilfe" betont, dass dieser Service auch über die Corona-Zeit hinaus bestehen bleibt. In dem Projekt lässt sich die Stärke und die Solidarität der feldataler Bürger erkennen, findet die FWG. Mit ehrenamtlichem Engagement und Ausdauer haben die Feldataler Lösungen für die aufgetretenen, coronabedingten Probleme gefunden und diese umgesetzt. Das Projekt "Nachbarschaftshilfe" ist entstanden. Wer Lust bekommen hat, sich an dem Projekt zu beteiligen, kann sich direkt mit Michael Schneider in Verbindung setzen. (pm) +++