Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: "Gedenken an Befreiung des KZ Auschwitz"
Archivfoto: O|N / Hendrik Urbin
27.01.2021 / FULDA -
Anfang September 1941 begannen die ersten Tötungen von Häftlingen im Stammlager mittels Zyklon B. Als die Vernichtung der Juden im Rahmen der sogenannten Endlösung anlief, war ein Vernichtungsapparat mit großer Aufnahmekapazität erforderlich. Es wurden in Auschwitz Birkenau Gaskammern und Krematorien errichtet. Die Gesamtzahl der in Auschwitz getöteten Juden liegt bei etwa 1,5 Millionen Menschen; darunter viele Kinder. Auschwitz – das steht für die systematische Vernichtung von Menschenleben.
Im Jahre 1996 erklärte herzog den 27. Januar zum offiziellen Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus. Wenn wir uns als Christen erinnern, so heißt das immer auch, dass wir uns von Gott erinnern lassen, dass dort, wo Menschen erniedrigt, entwürdigt, entmenschlicht werden, Gott selbst erniedrigt, entwürdigt und geschändet wird. Denn im Kern ist die Botschaft vom Anbruch des Reiches Gottes die Botschaft von der kompromisslosen Solidarität, ja sogar von der Identifikation Jesu mit den Entrechteten. "Was ihr dem Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, habt ihr mir getan" (Mt. 25,40) "Denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen" (Jes.9,1b). Wir wagen, diese Leidensgeschichte anzusprechen und uns zu ihr vor dem Angesicht Gottes klagend und betend zu bekennen, im Vertrauen auf den gekreuzigten und auferstandenen Christus, der uns seine Erlösung zugesagt hat. So wollen wir der Opfer gedenken und uns darum bemühen, dass solche Ereignisse nie mehr teil deutscher Geschichte werden. (Stefan Buß) +++