Neuer Bereichsplan

Rettungsdienst im Kreis Hersfeld-Rotenburg wird breiter aufgestellt

Elke Hildebrand, Sachbearbeitung Rettungsdienst im Landratsamt, zeigt Landrat Dr. Michael Koch (links) und Thorsten Bloß, Fachdienstleiter Gefahrenabwehr, die Standorte der neun Rettungswachen im Kreis.
Fotos: Landkreis Hersfeld-Rotenburg

21.01.2021 / BAD HERSFELD - Der Rettungsdienst im Landkreis Hersfeld-Rotenburg soll perspektivisch noch breiter aufgestellt werden. Dafür ist ein neuer Plan in Kraft getreten, denn Konzepte mit dem Bereichsplan wurden kontinuierlich überarbeitet und weiter verbessert.



Zehn Minuten darf es höchstens dauern, bis in Hessen ein Rettungswagen vor Ort ist - jedenfalls in 90 Prozent aller Fälle, so schreibt es das hessische Rettungsdienstgesetz vor. In den Jahren 2018 und 2019 lag die Quote im Landkreis Hersfeld-Rotenburg bei knapp 88 Prozent. "Die Einsätze im Rettungsdienst steigen kontinuierlich. Es gehört zu unserer kommunalen Infrastruktur und Daseinsvorsorge, den Bürgerinnen und Bürgern im Notfall optimale Hilfe zukommen zu lassen", erläutert Landrat Dr. Michael Koch und bringt die Vorteile des Plans auf den Punkt: "Unser Ziel ist es, die zehnminütige Hilfsfrist in mehr als 90 Prozent der Fälle einzuhalten. Deswegen wollen wir dieses Jahr die Einsatzzeiten der Rettungsfahrzeuge spürbar verlängern. Wir wollen für alle Kommunen in Hersfeld-Rotenburg eine gute Lösung finden."

Ausrückzeit deutlich unter einer Minute

 
In den vergangenen Jahren hat der Kreis schon einiges getan, was Verbesserungen im Rettungswesen betrifft. "Nachgesteuert wurde etwa mit der im Jahr 2017 neu eröffneten Wache an der Europaallee in Bad Hersfeld oder der georeferenzierten Alarmierung, bei der bei Notfalleinsätzen die nächstgelegenen Rettungswagen direkt alarmiert werden", erklärt Thorsten Bloß, im Landkreis zuständig für den Fachdienst Gefahrenabwehr. Zudem lobt er die Ausrückzeit aller Wachen im Kreis: "Die liegt bei allen deutlich unter einer Minute."

Aktuell gibt es im Kreis neun Rettungswachen sowie drei Standorte für Notarzteinsatzfahrzeuge. "In den vergangenen Jahren sind die Einsatzzahlen kontinuierlich gestiegen", weiß Elke Hildebrand, Sachbearbeiterin Rettungsdienst im Landratsamt. Waren es im Jahr 2010 noch 6.025 "hilfsfristrelevante Einsätze", im Jahr 2015 immerhin schon 7.320 und 2019 bereits 7.697 Einsätze – Tendenz weiter steigend. Deshalb sollen mit dem neuen Bereichsplan ab 2021 die Rettungsmittel länger im gesamten Kreisgebiet vorgehalten und ein neuer Rettungswagen angeschafft werden.

Mobile Wache in Ludwigsau-Rohrbach geplant

 
"Ab dem Frühjahr wollen wir im Ludwigsauer Ortsteil Rohrbach tagsüber eine mobile Wache einrichten", berichtet Hildebrand. Die Wache soll in einer sechsmonatigen Testphase montags bis freitags mit einem Fahrzeug der Rettungswache Bad Hersfeld besetzt werden. "Nach der Testphase werden wir die Daten auswerten und prüfen, ob die mobile Wache zu einer effektiven Verbesserung der Hilfsfrist geführt hat."

Alle Maßnahmen des Bereichsplans sollen bis zum 1. Oktober 2021 umgesetzt werden. "Dann ist man auch in der Lage, neue Notfallsanitäter einzustellen. Deren Ausbildung endet jeweils Ende September", begründet Thorsten Bloß den Zeitplan. Insgesamt werden zehn neue Mitarbeiter gebraucht – darunter Rettungs- und Notfallsanitäter.

"Zuletzt wurde der Bereichsplan in 2015 ergänzt, jetzt haben wir ihn erneut fortgeschrieben", erzählt Thorsten Bloß, Fachdienstleiter Gefahrenabwehr im Landratsamt. Dem Plan letztlich zugestimmt hat auch der Bereichsbeirat Rettungsdienst, in dem beispielsweise die Rettungsdienste, Krankenkassen und Krankenhäuser vertreten sind. Der Kreisausschuss habe den Plan schließlich beschlossen. (pm) +++

Bei der offiziellen Einweihung der neuen Zentralen Leitstelle des Landkreises Hersfeld-Rotenburg im August 2020 machten sich Kreisbrandinspektor Marco Kauffunger und Landrat Dr. Michael Koch mit der modernen Technik vertraut.



X