Vom Mittelalter ins digitale Zeitalter
Erhebliche Schwachstellen: Ein Hacker-Angriff und ein verscherbelter Schatz
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
20.01.2021 / FULDA -
Es ist derzeit das kulturelle Aufreger-Thema in Fulda: der Verkauf der Franziskaner-Bibliothek an ein Antiquariat in Leipzig, um mehr Platz zu schaffen für die Antonius-Stiftung, die seit einigen Jahren am Frauenberg eine Zusammenarbeit mit dem Orden praktiziert. Zur Erinnerung: Nicht zuletzt durch seine Bibliothek war Fulda im Mittelalter reichsweit berühmt geworden. Folgerichtig war der Verkauf das Topthema beim Ausschuss für Schule, Kultur und Sport am Dienstagabend im Fuldaer Stadtschloss.
Dr. Thomas Heiler, Kulturamtschef, Stadtarchivar und Leiter der Arbeitsgruppe, zeichnete ein differenziertes Bild der Lage: "Die Bestände in Leipzig sind alle nach 1600 entstanden. Alle Fuldensien und Inkunabeln (also Frühdrucke) davor befinden sich nach wie vor in fuldischem Besitz." Etwa 20.000 Bände in Leipzig seien für Fulda noch relevant, die restlichen 100.000 lediglich Gebrauchsliteratur. Nun stehe eine schwierige Sichtung bevor und die ambitionierte Aufgabe, auch noch eine Digitalisierung vorzunehmen, um den Bestand der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Ein letztes aktuelles Thema hievte Hashem Savoji vom Bündnis 90/Die Grünen außerplanmäßig auf die Agenda: den Hacker-Angriff in der vergangenen Woche auf die Fuldaer Schul-Server. Ein IT-Experte der Stadt, Benjamin Kümmel, berichtete, dass Fulda seit dem ersten Lockdown die Struktur in Sachen schulischer Lernplattform und Videokonferenz stetig ausgebaut habe. "Nun kam ein Angriff aus heiterem Himmel. Es wurden aber keine Daten abgeschöpft, sondern lediglich das Lernumfeld überlastet, so dass für einige Zeit nichts mehr ging." Wer dahinter steckt, sei unbekannt. Ein Dienstleister soll die Schwachstelle nun flicken … (mw) +++