Fraktion stellt Wasserfrage
Wieder in aller Munde sein: Erleben die Heilquellen eine Renaissance?
Fotos: Gerhard Manns
18.01.2021 / BAD HERSFELD -
Abgefüllt und vermarktet wird das Bad Hersfelder Heilwasser schon lange nicht mehr: 2006 wurde der Vertrieb des Mineralwassers "Naturquellen Bad Hersfeld" eingestellt. So mancher Lullusstädter vermag sich noch daran zu erinnern: es gab sogar Zeiten, in denen das Heilwasser der Vitalisquelle vom Arzt verschrieben wurde.
"Normalerweise" können die beiden Heilwässer Lullus und Vitalis als Trinkkur in der Wandelhalle des Kurhauses sowie im Quellpavillon am Kurpark von jedermann genossen werden. Wegen Corona-Pandemie und Winterpause sind die "heilbringenden Standorte" aber aktuell geschlossen.
Expertengremium als Ideensammler?
"Außer im Kurhaus und im Quellpavillon, wo die Heilwässer unter normalen Umständen fließen und getrunken werden können, gibt es keine Nutzung für das erlesene Gut", meint Richter. Das müsse sich ändern. Die FWG regt an, dass der Fachbereich Stadtmarketing ein Expertengremium bildet, um Ideen für die Nutzungen des Heilwassers zu sammeln.
Apropos Wasserfrage: Irgendwie mundet es stahlig, salzig und schwefelig. Zugegeben: sowohl Lullus- als auch Vitalisquelle sind nicht jedermanns Geschmack. Gut für die Gesundheit sind sie auf jeden Fall. Nach den Begriffsbestimmungen des Deutschen Heilbäderverbandes handelt es sich beim Lullusbrunnen um ein "eisen- und fluoridhaltiges Natrium-Calcium-Sulfat-Wasser", das bei Störungen der Gallenwege sowie bei chronischer Verstopfung Linderung verschaffen könne.
Der Vitalisbrunnen entpuppe sich als "fluoridhaltiges Natrium-Chlorid-Sulfat-Thermalwasser", das ebenfalls bei Störungen der Gallenwege angewendet werden könne und zugleich die Gallen- und Pankreassekretion anrege. Ob die beiden Bad Hersfelder Heilwässer eine Renaissance erleben, steht derweil in den Sternen. Für politische Diskussionen werden die "stillen Wässerchen" aber allemal sorgen. (Stefanie Harth) +++